Traditionsjagd in Schillingsfürst

Von erhabenen Schlössern, wunderschönen Greifen, eifrigen Beagles

und einem atmosphärisch faszinierenden Jagdtag

Die Schleppjagd mit dem Schleppjagdverein Frankenmeute in Schillingsfürst blickt auf eine lange Tradition zurück und zählt zu den Highlights im fränkischen Jagdkalender. Dank des großen Engagements der Jagdherrin Anne Falge (s.u.), die Ihren Geburtstag mit dieser Jagd feierte und der Organisatoren der Frankenmeute, allen voran Armin Schöbel und Horst Johrend gelang es heuer diese Jagd zu einem atmosphärisch dichten, außerordentlich schönen Gesamtergebnis zu verweben.

 

Schillingsfürst, mit seinem erhaben auf großer Höhe über dem mittelalterlichen Städtchen thronenden Schloss, versetzt den Jagdreiter schon beim Aufritt auf die Schlosshöhe in die Zeiten, als Jagdreiten noch Privileg des Adels war. Über den Burggraben führt eine schmale Brücke in das Herz der Schlossanlage, wo sich die Reiter ringsum aufstellten um die Hunde zu begrüßen. Allein der Anblick all der Pferde und Reiter vor dieser prächtigen Kulisse lässt das Herz von Zuschauern höher schlagen und berührt auch jeden Reiter, der sich als Teil dieses schönen Bildes wieder findet. Als die Equipage mit den Hunden der Frankenmeute hinzukam, konnten alle das Besondere dieses Moments spüren, diesen Hauch der Geschichte der über den Schlosshof wehte und nicht nur die Reiter strahlten, auch die Zuschauer waren ergriffen. „Das ist ein wunderschönes Bild, gelebte Tradition. Die schönen Pferde und die Hunde, da sind wir sehr froh mit unseren Kindern hier herauf gekommen zu sein, denn das gibt es ja nicht mehr so oft.“ erzählt eine begeisterte Besucherin.

 

Dieses Jahr konnten Interessierte an einer Schlossführung teilnehmen und auch die Falken nicht nur auf Ihren Sprengeln bewundern, sondern diese wunderschönen Tiere, die ja mit der Tradition des Jagens eng verbunden sind, sowohl in der Falknerei als auch am Himmel während einer extra durchgeführten Flugshow bewundern. Majestät, Kraft und Schnelligkeit zeigten die zum Jagen abgerichteten Raubvögel, Eleganz gepaart mit tödlicher Präzision mit der sie auf Beute gehen, machen die einzigartige Faszination dieser Tiere aus.

 

Nach der Begrüßung ging es auf die Jagd durch das wunderschöne hügelige Umland um Schillingsfürst, zehn lange Schleppen mit gutem, sportlichen Anspruch warteten auf die Jagdreiter. Die vielen Hindernisse waren wie jedes Jahr fair und einladend gebaut und wurden von vielen Reitern und ihrem Pferden angenommen. Die musikalische Umrahmung gestalteten die Trompes Franconiennes.

 

Erfahrene Schleppjagdreiter jedoch genießen nicht nur die Herausforderungen der Strecke und der Hindernisse, sondern erfreuen sich vor allem an den jagenden Hunden. Manch einer macht sich kaum Gedanken was es bedeutet, 25 Beagles in fremdem Gelände „von der Leine“ und sie frei das Trittsiegel abjagen zu lassen. Denn auch die gut trainierten Beagles der Frankenmeute sind immer noch und zuerst Jagdhunde und die Natur bietet da unterwegs allerlei Verführerisches zu erschnuppern. So ist es ein Zeichen von hervorragender Hundearbeit und vielen Trainings des Masters mit seiner Equipage, dass die Hunde sich bei wiederholtem Wildkontakt durch das Signal ihres Masters zurück rufen ließen. Sieht man dann den Master Uwe Hochbrückner beim Stopp mit „seinen“ Beagles, dann weiß man auch warum. „Willing to please“ nennt man das in der Fachsprache, was sich jedem einzelnen der ausdrucksstarken Hundegesichter dieser sehr feinen und sensiblen Beagles ablesen lässt.

 

Vor allem den Hunden, aber auch den Pferden wurde dann beim Curée gedankt, ohne deren Eifer dieser Tag nicht vorstellbar gewesen wäre. Beim gemeinsamen Jagdessen wartete ein letztes Highlight: die Künstlerin Cordula Wirkner (http://cordula-wirkner.de) unterhielt das Publikum gut eine halbe Stunde lang aufs Vortrefflichste. Dafür sei Ihr und dem Geburtstagskind nochmals herzlich gedankt!

 

Ebenso gilt der Dank den Organisatoren der Frankenmeute, den vielen Helfern, der Stadt Schillingsfürst bei der man zu Gast sein durfte und den Grundstücksbesitzern.

 

Am Ende dieses Tages voller wunderschöner Momente waren sich alle sicher: zum 25 zigsten Jubiläum in 2018 kommen wir wieder ins schöne, gastliche Schillingsfürst.

 

Bilder: Stefanie Empter, Hermann Zacher

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Text: Reinula Böcker