Schleppjagd in Altentrüdingen

Der Reit- und Fahrverein Wassertrüdingen und Umgebung e.V. veranstaltete dieses Jahr wieder eine Schleppjagd hinter den Beagles des Schleppjagdvereins Frankenmeute und über dreißig Reiter folgten der herzlichen Einladung zur Jagd im späten Oktober. Hauptorganisator und treibende Kraft „hinter“ der Jagd war Erich Engelhardt mit seiner Frau, tatkräftig unterstützt von der Vorstandschaft des Reitvereines und vielen Helfern. Freiherr und Freifrau von Süßkind gaben sich als Jagdherren die Ehre und öffneten für die Jagdgesellschaft den Park ihres Schloss Dennenlohe. Aber davon später mehr.

 

 

Zum Stell-dich ein trafen die Jagdreiter und der Master der Frankenmeute mit seiner Equipage, dem Präsidenten Dr. Armin Kirchdorfer und einem hochmotivierten Pack Beagles am Reitverein in Altentrüdingen ein. Hier zeigte sich einmal mehr, alleine schon für das Essen, lohnt sich die Anreise, denn die Damen (und Herren?) des Reitvereinshatten wieder ein Buffet vom Allerfeinsten aufgetragen. Für jeden war etwas feines und leckeres dabei: Kaffee, Kuchen, Herzhaftes, kein Wunsch blieb unerfüllt. Und so konnten sich die einen erst einmal für das Kommende stärken und die anderen bei einer kleinen Stärkung etwas „herunter kommen“ und sich die Aufregung legen.

 

 

Nach der Stärkung, von der sich der ein oder andere Reiter nur mit dem Versprechen losreißen konnte, dass nach der Jagd das Essen auf die Reiter wartet, ging es zum Satteln und zur Aufstellung. Nach der Begrüßung durch die Vorstandschaft und Master Uwe Hochbrückner ritt die Jagdgesellschaft los auf die Strecke. Diese führte dieses Jahr nicht wie beim letzten Mal die Wörnitz- Wiesen entlang, sondern Richtung Schloss Dennenlohe.

 

 

Vor der Rast bot die Strecke fünf sehr schöne Schleppen, sinnvoll durchdacht, nicht zu lang und immer gut zu reiten. Einige Aha- Effekte boten sich den Reitern auf den Schleppen, wie zum beispiel die U-förmige Schleppe, die im Bogen zurück führte und in der zweiten Hälfte leicht bergab ging. Dort galt es wieder richtig zu reiten, dafür konnte sich das Jagdfeld sich am Anblick der jagenden Hunde erfreuen und die Equipage am Ende das Jagdfeld beobachten. Die vielen extra aufgebauten Sprünge waren gut angelegt, mit klarer Oberlinie und unten mit Laubwerk ausgefüllt. Die Pferde nahmen die Sprünge gut an und die Reiter konnten, zwischen der höheren und niedrigeren Alternative entscheiden. In dieser Kombination von gut zu reitenden Schleppen und einladenden Sprüngen mit niedrigeren Alternativen bot sich diese Jagd wieder hervorragend an auch für solche für Reiter, die nach dem Einstieg ins Jagdreiten nun auch das Springen mit dazu nehmen wollten.

 

 

Zur Rast traf die Jagdgesellschaft dann im Schloss Dennenlohe ein und durfte in die mit mehreren nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnete Garten- und Parkanlage des Schlossparkes einreiten, die sonst nur gegen Bezahlung eines Entgeltes und in manchen Teilen nur zu ganz speziellen Anlässen geöffnet wird. Und so ein Anlass war nun dankenswerterweise diese Jagd. Die wunderschöne Park- und Gartenanlage, die weithin bei allen Gartenliebhabern bekannt ist und Bayerns größten blühenden Rhododendronpark bietet, hatte sich zwar schon mit dem herbstlichen Kleid geschmückt und viele „Blüher“ hatten sich schon für den nun herannahenden Winter zurück gezogen, aber dennoch konnte auch der Nicht- Gartenliebhaber die tiefe Passion der Freiherren von Süßkind in jedem Detail erkennen: „Seit 1990 verbringt Baron Süsskind fast jeden Tag in seinem Garten. 99 Prozent aller Pflanzen sind von ihm selbst gepflanzt, alle Steine selbst gesammelt und gelegt. Mittlerweile ist der Park rund 26 Hektar groß - weitere 15 Hektar folgen in den nächsten Jahren“ so kann man diese vollkommene Hingabe nachlesen.

 

 

Es war schon eine besondere Ehre, dass die Jagdherren ihren Park und ihre Gartenanlage den Jagdreitern so freizügig öffneten. Und es ist für den ebenso passionierten Jagdreiter schön zu sehen, dass andere ihren Passionen ebenso mit Herzblut und Engagement nachgehen – Geschwister im Geiste sozusagen. Ein besonderer Dank geht an die Freiherren von Süßkind und an die Veranstalter die dieses für eine hiesige Jagd besondere Erlebnis ersonnen haben, das an die Ursprünge des Jagdreitens erinnerte, welches lange den adeligen Kreisen vorbehalten war und auf deren Landsitzen und Jagdschlössern stattfand.

 

 

Zur Rast im Schlosshof des Schlosses Dennenlohe, wurden dann gemeinsam mit den Freiherren von Süßkind, den Hunden, den Jagdhornbläsern und den Jagdreitern Erinnerungsbilder gemacht um diesen besonderen Tag für die kommenden Zeiten festzuhalten. Zum Mittagsstopp im Schlosshof wurden Erfrischungen gereicht und Reiter und Pferde konnten sich erholen.

 

 

Danach ging es zurück über vier weiter Schleppen, wieder mit vielen einladenden Sprüngen zurück zum Reitverein und zum Curée. Nach dem Dank an die Hunde ging es zurück ins Vereinsheim und die versprochenen Leckerbissen warteten tatsächlich noch und wurden beim regen Austausch über das Erlebte verkostet.

 

 

Was alles Wunderbares für diesen Tag wieder in Gemeinschaftsarbeit auf die Beine gestellt wurde, vom Verein, Familie Engelhardt, den Freiherren von Süßkind und all den Helfern, dafür sei allen von Herzen gedankt! Und es zeigte sich wieder einmal, warum Vereine und ein aktives Vereinsleben heutzutage wichtiger denn je sind: hier wird Gemeinschaft aktiv gelebt und die Jugend an diese gelebten Werte herangeführt. Eine wichtige und zukunftsprägende, praktische Erfahrung, die der zunehmenden Fokussierung rein auf die eignen Interessen und er daraus folgenden Isolation wirksam entgegen wirkt. Auch dafür, nicht nur für einen wunderbaren, mit viel Liebe geplanten und tatkräftig umgesetzten Jagdtag sei allen von Herzen gedankt.

 

 

 

Bilder: Hermann Zacher, die Bilder zum Bestellen finden Sie hier

 

Text: Reinula Böcker