Benefizjagd zu Gunsten der Sternstunden des BR

Sportlich Jagdreiten für einen guten Zweck

Die Schleppjagd in Bad Königshofen im Grabfeld unter der Jagdherrschaft des Präsidenten des Schleppjagdvereins Frankenmeute Dr. Armin Kirchdorfer, ist DAS Sport- Highlight im Jagdkalender der Franken. Aber da geht immer noch mehr!

 

 

Wieder schafften es Präsident und Master Uwe Hochbrückner im zigsten Jahr in Folge auch aus dieser Schleppjagd das ganz Besondere zu machen: diese Jagd fand zu Gunsten der Sternstunden des Bayrischen Rundfunks statt.

 

„Das ist ganz einfach so, dass wir den fränkischen Jagdgedanken einmal weiter gedacht haben. Uns allen macht es immer so viel Freude gemeinsam zu reiten und es ist immer wieder herzerwärmend zu sehen, wie die Mitglieder sich gegenseitig und auch neue Reiter im Jagdfeld unterstützen und echte Freundschaften entstehen. Als wir darüber einmal zusammen in Ruhe sinniert haben, wurde uns wieder einmal bewusst: das ist etwas Wesentliches, das die Franken ausmacht! Bei uns ist geteilte Freude, doppelte Freude! Und wenn man so denkt, dann liegt es doch nahe, diese Freude auch mit anderen Menschen zu teilen, sozusagen den Kreis noch größer zu machen.“ erläutert Armin Kirchdorfer.

 

Gedacht- Getan und so wurde zu dieser Einladungsjagd dann auch unter dem Titel: „Benefizjagd zu Gunsten der Sternstunden“ eingeladen. Diese Idee und Einladung begeisterte über 50 Jagdreiter aus nah und fern und diejenigen, die gerade nicht zu Pferde teilnehmen konnten, kamen „um den guten Gedanken vor Ort zu unterstützen, da müssen wir doch zeigen, dass wir alle zusammen helfen“ wie es ein Vereinsmitglied so treffend zusammenfasste.

 

 

Viele spendeten gleich zusätzlich zu dem zu entrichtenden Cap gleich beim Eintreffen. „Des behälst, des is ja für an gutn Zweck.“ kam es einheitlich zurück, wenn auch in unterschiedlicher fränkischer und nicht-fränkischer Mundartfärbung, wenn man denn versuchte Wechselgeld zu geben. Und manch großer Schein wanderte unter der Hand in die aufgestellte Spendenbox. Das ist eben der Geist der den Franken inne wohnt: man hält zusammen und unterstützt sich gegenseitig. Aber das alles ganz ohne großes Gewese, dafür aber von ganzem Herzen.

 

 

Auch die Stadt Bad Königshofen unterstützte diese Benefiz- Schleppjagd in besonderer Weise. Bürgermeister Thomas Helbling stellte die Wandelhalle der Stadt im Kurpark kostenfrei zur Verfügung und begrüßte die Jagdreiter aufs herzlichste im Kurpark zum Stell- Dich ein. Alfons Kuhn (Mitarbeiter der Stadt Bad Königshofen) war wieder eine unerlässliche, wertvolle Hilfe für den Aufbau der Sprünge und die Vorbereitung der Strecke. „Es ist immer eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Königshofen, für uns sehr wertvoll. Ohne diese Unterstützung wäre eine Veranstaltung dieser Größe nur schwer zu schaffen.“ erläuterte Uwe Hochbrückner den großen Anteil der Stadt am Erfolg der Jagd.

 

 

Wer nicht dabei war, dem kann man es kaum beschreiben: über dem ganzen Tag hinweg spürte man eine solche Freude, überall lachende, strahlende Gesichter mit so viel Herzenswärme, die die doch recht frischen Temperaturen vergessen machte. Der strahlende Sonnenschein von Petrus, der wohl auch der Meinung war, dass dieser Tag absolut nichts, aber auch gar nichts anderes verdient hatte, wärmte die Jagdgesellschaft und die vielen vielen Besucher. Diese bekamen denn auch die Gelegenheit zu spenden, denn drei Mitglieder der Equipage gingen mit Hüten zum Sammeln durch die Menge.

 

 

Und ihnen bot sich beim Stell- Dich ein ein herrlicher Anblick: bestens herausgebrachte Pferde, strahlende Reiter und eine Beagle- Meute die sichtlich bereit war, jagend das ihre zu diesem Tag beizutragen. Im Kurpark bereits verkürzten die verschiedenen Bläsergruppen den Wartenden die Zeit, bis Armin Kirchdorfer die Reiter vom Hängerparkplatz am Ende der Stadt abgeholt hatte. Neben den Reiterlichen Jagdhornbläsern München, den Schanzer Parforce Ingolstadt spielten auch die Trompes Franconiennes mit Unterstützung von Vereinsmitglied Anke Ablass aus Gera und gaben schon einmal einen Vorgeschmack auf das, was auf der Strecke dann immer so schön Gänsehaut macht: im Jagen die Signale zu hören, wie sie herüberklingen über die Flur und durch den Wald. Es ist immer so ein Hochgenuss, wunderbar, dass alle Gruppen immer bis in den fränkischen Norden kommen und die Jagd mit ihren Signalen so wunderschön mitgestalten.

 

 

Los ging es nach einer kurzen Begrüßung von Bürgermeister, Jagdherr und Master auf die Strecke mit gehobenen Anforderungen. Insgesamt neun Schleppen über eine Gesamtstrecke von 20 km mit einer Vielzahl von Sprüngen und einigen Gräben. Bei aller Herzlichkeit – diese Jagd ist Sport- Jagdreiten pur! Da galt es das Pferd im hügeligen Gelände über eine lange Strecke an den Hilfen zu haben und gemeinsam die Sprünge zu bewältigen. Geritten wurde in einem Feld, vorne alle die Springen wollten und weiter hinten dann diejenigen die die Sprünge lieber umritten. „Wir haben meistens extra neben dem hohen Sprung eine niedrigere Variante gebaut. Schaut auf eure Pferde und reitet und springt so, wie es für diese heute passt.“ empfahl Armin Kirchdorfer, der gemeinsam mit Kristina Ehrlich das Jagdfeld anführte den Jagdreitern.

 

 

Die Beagles zeigten sich wieder einmal in Bestform, das kühle Wetter kam ihnen sehr entgegen und das hügelige Gelände mit den zum Teil kurvigen Strecken konnten sie bestens für sich nutzen um ein rasantes Tempo vorzulegen. Spurtreu, eifrig, schnell und bestens motiviert bereiteten die Hunde den Reitern sehr viel Freude und boten ein herrliches Bild im jagenden Pack. Den Dank dafür durften sie beim Curée entgegen nehmen und sich nach dem gemeinschaftlichen Vertilgen des Pansens noch ein bisschen von ihrer Equipage herzen lassen. Man sah wieder einmal wie eng sie sich ihren Menschen anschließen, wenn sie wie von Master Uwe Hochbrückner und seiner Equipage mit Respekt und Hundeverstand geführt werden.

 

 

Zurück in der Wandelhalle beim Jagdessen dann die große Spannung: wieviel ist denn nun zusammen gekommen für die Sternstunden? Armin Kirchdorfer konnte nach dem Kassensturz stolz (wenn auch ein wenig fassungslos) und mit bewegter Stimme verkünden: insgesamt 5000 Euro aus Capgeld und Spenden für die Sternstunden!

 

 

Und wie es so ist, wenn man Gutes tut: es fühlt sich einfach gut an – zu geben, andere an der eigenen Freude teilhaben zu lassen, Gemeinschaft zu sein und zu leben. Dann spürt man, dass wir Menschen eben besonders glücklich sind, wenn wir Tolles nicht nur selbst erleben, sondern mit anderen teilen.

 

„In diesen zum Teil von Egoismus und Eigennützigkeit geprägten Zeiten erwies sich der heutige Tag als ein Zeichen für Gemeinschaft und Mitmenschlichkeit. Wir wünschen den Menschen, denen mit unser aller Spende geholfen wird, alles Gute und nur das Beste. Und obwohl sie ja selbst nicht dabei sein konnten, hoffen wir dennoch, dass das Gefühl der Herzenswärme und Zusammengehörigkeit sie erreicht, das wir heute hier erleben durften und ihnen in ihren Sorgen und Nöten die Seelen erwärmt. Wir danken allen für die Wahnsinns- Summe von 5.000€ die wir zusammen heute gesammelt haben und spenden können. Ich bin so glücklich und stolz auf unseren Verein, unsere Mitglieder und Gäste, dass wir alle dies möglich gemacht haben. Ich kann einfach nur noch DANKE, DANKE, DANKE sagen.“ zog Dr. Armin Kirchdorfer Resümee.

 

 

Der Dank geht an den Bayrischen Rundfunk, der extra ein Team entsandt hatte um die Jagd filmisch digital (Zelluloid ist ja nicht mehr üblich) zu bannen. Dank geht auch an die Stadt Bad Königshofen, den Bürgermeister Thomas Helbling, alle wunderbaren Helfer, das Bayrische Rote Kreuz und die vielen lieben, hilfsbereiten Menschen ohne die diese Ausnahme- Jagd nicht möglich gewesen wäre. Wie immer geht der Dank auch an die Landeigentümer, deren Wiesen wiederum überritten werden durften.

 

 

Wer sich über die Sternstunden informieren möchte, findet alles Wichtige - und auch die Möglichkeit zu spenden - hier: www.sternstunden.de

 

Bilder: Stefanie Empter

Wer sich hier im Bericht nicht gefunden hat oder Bilder bestellen möchte, kann dies hier tun: https://bit.ly/2OueucB

 

Text: Reinula Böcker