Herma´s Spargeljagd

Frühlingsfrisches, fränkisches dreifach Debüt gelungen!

„Alles neu macht der Mai…“ na gut, in diesem Fall fanden die neuen, ersten Male bereits im April statt. In Franken ist man eben ab und an der Zeit etwas voraus. Und es waren ihrer drei Debüts die an ein und demselben Event stattfanden – offensichtliche und stille, menschliche und hündische, jagdbezogen waren sie alle allemal.

 

Herma Leitermeier, Mitglied der Equipage des Schleppjagdvereins Frankenmeute feierte mit ihrer Spargeljagd das Debüt als Jagdherrin einer Frühjahrsschleppjagd, die es so in dieser Form, an diesem Ort zuvor nie gab. Mit Unterstützung des Jagdclub Roth Kiliansdorf lud Herma alle fränkischen Jagdreiter ins schöne Rother Land zu einer wunderbaren Jagd, bei der sich einfach alles hervorragend zusammen fügte. Leider hatte die Initiatorin sich verletzt und konnte darum selbst nicht mitreiten. Da wünschen wir erstmal von Herzen „gute Besserung!“ und danken ganz besonders herzlich, dass Du liebe Herma, trotz Deiner Verletzung Dich für diese Jagd so umfassend engagiert hast!

 

Dank dieses Engagements der Jagdherrin und der Gastgeber vom Jagdclub rund um Markus Kratzer, gab es ein wunderbares Willkommen und Zusammensein - nach einem langen, zugegebenermaßen oft trüben, nassen und matschigen Winter, der den Freiluftreitern wirklich schon den Spaß verderben konnte – freute man sich besonders, die schmerzlich vermissten Jagdreiterfreunde wieder in die Arme nehmen zu können: „Schön, dass Du auch da bist. Das freut mich, wieder mit Dir zu reiten!“ Und schon plauschte es sich beim Stell- Dich- ein über alles was so in der Zwischenzeit passiert war, wie es den Rössern und den Reitern ergangen ist. Neue Reiterkollegen lernte man auch schnell kennen, denn unter den insgesamt über 50 Reitern fanden sich auch viele Jagdreiter aus der Umgebung, vom Schleppjagdvereins Bayern und der Vogelsberger Meute ein.

 

Ab ging es auf eine neue Strecke, die einer Frühjahrsjagd wirklich angemessen war, mit acht Schleppen nicht zu lang, nicht zu kurz, durch den Wald mit Herausforderungen aber dem Trainingszustand von Ross und Reiter angepasst. Die Sandböden im Rother Land sind da einfach bei jeder Witterung ideal. Die Bedingungen waren nahezu perfekt, Boden gut, Temperatur angenehm aber nicht zu warm für die Pferde, die ja zum Teil noch etwas winterpelzig unterwegs waren. Eben alles nicht so einfach, wenn man den Wintermantel nur Zug um Zug loswerden kann. So wurden die Pferde konditionsmäßig nicht überlastet und so mancher Reiter war bestimmt auch dankbar, dass es bei frühlingswarmen Graden blieb. Die Schleppen legten Markus Kratzer und Christine Wägelein, das erste Feld führte Florian Kallert, unterstützt von Micky Gindert und Dagmar Linn. Das zweite Feld führte Iris Bauer, den ebenso verantwortungsvollen Posten als Schlusspiköre übernahmen Barbara Tiefentaler und Nadine Haas.

Musikalisch umrahmt wurde die Jagd vom Stell- Dich- ein bis zum Ende des gemütlichen Beisammenseins von den Reiterlichen Jagdhornbläsern Nürnberg und Franken.

 

Die Equipage führte die Meute gekonnt und souverän wie immer und manchen fiel dank der guten Leistung gar nicht auf, dass es hier ein weiteres Debut zu bestehen galt. Hatte letztes Jahr schon Alessandra Pflaum das Team um Master Uwe Hochbrückner verstärkt und war in den „Job“ an den Hunden hineingewachsen, verstärkte neben Alessandra nun auch ihre Mutter Angelika Pflaum die Equipage an den Hunden. Und „sie hat einen super Job gemacht, ich bin zufrieden“ lautete des Masters fränkisch knappes Urteil. Wenn man weiß, dass des Franken höchstes Lob lautet: „passt scho“, dann ist dieses Feedback sozusagen ein halber Adelsschlag! „Herzlich Willkommen im Team liebe Angelika“, freuen sich da die Vereinsmitglieder, und „allzeit gute Jagd“!

 

Aber sprachen wir nicht von drei Debüts? Ja stimmt, da fehlen noch acht kleine, quirlige und supersüße Racker, die ihre Fähigkeiten in der neuen Lebensaufgabe nun Coram Publico unter Beweis stellen mussten. Ob sie wussten, jetzt wird´s ernst? Oder war es ihnen wie schon den großen Brüdern und Schwestern letztes Jahr in Friedrichruhe (ihr wisst schon, die Nummer mit den Wasserdurchritten) gar egal? Reicht ja eigentlich, wenn die Menschenchefs aufgeregt sind.

 

Jimmy, Jack, Karla, Kim, Karl, Leo, Lutz, und Liese hatten ihren ersten professionellen Auftritt und man kann sagen, sie haben ihn mit Bravour gemeistert! So als Jung- Beagle muss man in der Kinderstube bei Birgit Hoepffner ja schon eine Menge lernen, zum Beispiel unter Anleitung von Herma und Birgit spazieren gehen und ins Wasser. Nach dem das überstanden war, ging es mit den großen Brüdern und Schwestern ins Pack und in die Winter- Frühjahrs- Jagd- Trainings mit der Equipage, um den Job mal so richtig von der Pieke auf zu lernen. Da muss man aufpassen immer mit den anderen mit zu laufen und sich voll auf das Trittsiegel zu konzentrieren, damit einen diese leckeren anderen Düfte nicht ablenken. Das Schönste ist, dass man dann aber lossausen darf mit den Freunden und die Schleppe abjagen. Das Schlimmste ist diese Warterei, bis es endlich losgeht. Geduld hat der Herrgott dem Beagle nicht in die Wiege gelegt.

 

Die intensive Arbeit des Masters und seiner Equipage in besagtem Schmuddelwinter hat sich voll und ganz ausgezahlt. Die Junghunde ergänzten souverän das Pack und jagden wie die Erfahrenen professionell die Schleppen ab. Na gut, ein kleiner Bub ließ sich dann doch ablenken und folgte mal kurz diesem unwiderstehlichem Duft. Aber sein Mensch folgte ihm gleich und konnte ihn wieder zu den anderen lotsen.

 

So fanden bei dieser Frühjahrsjagd die Jung- Hunde in ihren Beruf, Angelika offizielle Aufnahme in die Equipage und die wunderbare Herma schenkte allen einen wunderbaren Jagdtag.

 

Unser herzlicher Dank geht an Herma und ihre Helfer, allen voran dem Jagdclub Roth- Kiliansdorf! Das war wirklich ein sehr schöner Tag voller wunderbarer Momente.

 

 

 

Danke auch an alle anderen, die diese Jagd ermöglicht  und unterstützt haben: Landbesitzer, Waldbesitzer, Freunde und Helfer, Jagdreiter und Besucher.

 

 

 

Wir sehen uns!

 

Fotos: Doris Frank-Schneider

 

Text: Reinula Böcker