Roadshows der Frankenmeute 2019

 

Auch in 2019 bot der Schleppjagdverein Frankenmeute seine Roadshows nun schon im vierten Jahr in Folge in Kooperation mit drei Partnern vor Ort an und konnte sich wieder über rege Teilnahme freuen. Dr. med. vet. Armin Kirchdorfer, Präsident der Frankenmeute konnte gemeinsam mit der PSG Ellingen, dem RV Römhild und der Reitschule Petra Kronwitter in Mainbernheim zahlreichen jagdunerfahrenen Reitern und Pferden das disziplinierte Reiten in der größeren Gruppe in Theorie und Praxis hervorragend vermitteln. Und viel Spaß gemacht hat es allen Teilnehmern auch! Ein wesentlicher und wichtiger Aspekt, denn Jagdreiten soll neben der sportlichen Herausforderung eben auch Freude machen und das Miteinander fördern.

 

 

 

Die Aus- und Weiterbildung von Schleppjagdreitern ist eines der erklärten Ziele der Frankenmeute, engagiert voran getrieben durch den Präsidenten Dr. Armin Kirchdorfer und stets in Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Partnern vor Ort. Der Sinn des Ganzen sei an dieser Stelle einmal aus Sicht der Frankenmeute- Verantwortlichen erläutert, eigentlich erschließt sich jedem erfahrenen Jagdreiter von selbst: nur mit Sach- und Fachkenntnis zum Thema Jagdreiten, der richtigen Ausbildung, dem richtigen Training von Reiter und Pferd und dem Wissen um die Jagd als solche, lässt sich das Unfall- Risiko des Jagdreitens senken und stress- und streitfrei im Feld miteinander reiten. Wenn jeder – ob Mensch oder Pferd – seinen „Job“ kennt, also weiß wie man sich, warum im Feld zu verhalten hat, welches reiterliche Können erforderlich ist und welche Spielregeln und Rücksicht, der kann sich und sein Pferd entsprechend vorbereiten, die zu den eigenen Fähigkeiten realistisch passende Jagd heraussuchen und dort vor Ort in bester Manier „seine“ Jagd gemeinsam mit anderen reiten und genießen. Nur so lässt sich die Reitsportsparte Jagdreiten in die Zukunft tragen und dieser wunderbare Traditionssport erhalten.

 

 

 

Denn heutzutage ist ein gemeinsamer Ausritt in der Gruppe nicht mehr „normal“, sondern Seltenheit. Viele junge und jungbliebene Reiter haben wenig Möglichkeit diszipliniertes Reiten in der größeren Gruppe zu üben und dort ihr Pferd kennen und richtig reiten zu lernen, geschweige denn, dass sie es als eine Sparte des Reitsportes kennen, die auch „gelernt“ sein will. Entsprechend groß sind dann Bedenken erst recht davor, eine Jagd mit zu reiten, deren Ruf mancherorts immer noch nicht über „wildes Gerase“ vergangener Fuchsjagdzeiten hinausgeht. Im schlimmsten Fall lassen sie sich unwissend und untrainiert zur Teilnahme an irgendeiner, nicht Anfänger-tauglichen – Jagd in der Nähe überreden, sind dann mit sich und dem Pferd heillos überfordert, rollen das Feld von hinten auf, erhalten entsprechende Kommentare und flüchten am Ende mit dem Schwur nach Hause: nie mehr Jagdreiten!

 

Und die Pferde, die bei der Jagd selbstständig mitdenken und in der Königsdisziplin im Springenden Feld komplexe, sportliche Aufgaben lösen sollen, die kennen kaum einen frischen Galopp auf freier Strecke, geschweige denn in einer großen Gruppe mit lauter fremden Herdengenossen. Auch sie sind schnell mental und körperlich überfordert, werden heiß und sind im schlimmsten Fall nicht mehr zu bändigen.

 

In dem ganzen Stress der Überforderung passieren dann unschöne Szenen des Überholens oder Abdrängens anderer Reiter in Wendungen in die Gräben, Abdrängen am Sprung - die Liste kann jeder erfahrene Jagdreiter beliebig aus seinem Erlebnisschatz erweitern – und schon gibt es Streit und unschöne Szenen unter den Reitern.

 

 

 

All dem setzt die Frankenmeute mit ihren Aus- und Weiterbildungsangeboten ein ausgetüfteltes Konzept entgegen, das sie in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert und optimiert hat und geht gemeinsam mit den Mitgliedern entschieden in diesem Sinne vor.

 

 

Beginnend mit den Roadshows, die vor Ort die Reiter abholt und ihnen neben der Theorie, vermittelt in Vorträgen von Dr. Armin Kirchdorfer, die Gelegenheit gibt, sich und ihr Pferd in der Gruppe in allen drei Gangarten auszuprobieren. Die erfahrenen Jagdreiter der Frankenmeute spielen hier eine entscheidende Rolle: es wird aktiv geholfen! Nicht über Fehler geschimpft oder auf Anfänger herabgesehen. Alle freuen sich doch, wenn sie andere Reiter in den wunderbaren Sport hinein begleiten können. Wer mit seinem Pferd ein Thema hat, sich zum Beispiel festzieht, der wird vom erfahrenen Nebenmann aktiv unterstützt, Unterricht auf dem Pferd. Wenn ein Pferd sich hinten unwohl fühlt, holt man es nach vorne und gewöhnt es zuerst an das Geschehen u.s.w. Diesen besonderen Sportsgeist haben Frankenmeute Reiter in den letzten Jahren verinnerlicht, zu Hauf bewiesen und er zeichnet sie auch aus!

 

Im LLZ Ansbach hat die Frankenmeute ein ausbildendes Zuhause gefunden und Klaus Eikermann, Pferdewirtschaftsmeister und Schulleiter des LLZ trainiert nun schon seit etlichen Jahren erfolgreich und mit großem Herzblut Jagdreiter in regelmäßig angebotenen Spezialtrainings und nicht zuletzt intensiv im jährlichen Jagdlehrgang mit Abschlußjagd und Möglichkeit, das Jagdreiterabzeichen abzulegen.

 

Spezielle Anfängerjagden ermöglichen dann, das Gelernte in einer Jagd mit angepassten, leichten Anforderungen umzusetzen, bis man in der Lage ist, sich im jagdlichen Kalender der Frankenmeute bis zu den schwereren Jagden vorzuarbeiten. Dabei ist der Fokus stets: reite mit, was Du und Dein Pferd gut und mit Freude bewältigen könnt, trainiere und bereite Dich vor, frage um Unterstützung wenn erforderlich, denn wir helfen gerne alle auch vor Ort.

 

 

 

Die Partner vor Ort, Reitvereine und Reitschulen sind in diese Ausbildungsinitiative eingebunden und unterstützen mit Engagement und großem Einsatz. So war dieses Jahr die erste Roadshow bei der PSG Ellingen zu Gast. Nach dem Theorievortrag sattelte eine große Gruppe die Pferde und los ging es ins Gelände. Es war herrlich anzusehen, wie einfach und harmonisch eine so große Gruppe mit einander reiten kann, wenn denn alle sich auf ihr Aufgabe konzentrieren und Unterstützung erhalten. So ging denn auch das erste Video dazu in den sozialen Netzwerken viral und es wurde kräftig geteilt und likes von den Freunden in den USA gesammelt: so geht gutes Reiten in der Gruppe! Kam das Lob über den großen Teich.

 

 

 

Der RV Römhild kooperierte als weiterer Verein und nahm das Konzept der Roadshow begeistert auf. Auch hier ritt eine große Gruppe nach dem Vortrag motiviert und informiert los, mit dem gleichen wunderbar anzuschauenden Ergebnis! In Ruhe und geordnet, mit strahlenden Gesichtern in allen drei Gangarten durchs Gelände.

 

 

 

 

Der letzte diesjährige Termin fand dann in Mainbernheim bei Petra Kronwitter statt, die dort letztes Jahr eine Reitschule aufgemacht hat. Die international bis CCI** erfolgreiche Vielseitigkeitsreiterin konnte nicht nur einige Reiter motivieren bei der Roadshow mitzureiten, sie wird auch eine der Jagden im Herbst 2019 als Jagdherrin ausrichten. Darüber hinaus bietet Petra Kronwitter Unterricht im Geländereiten vom leichten Sitz bis zu kleineren Geländesprüngen auch auf ihren Schulpferden an.

 

 

Dr. Armin Kirchdorfer zog nach allen drei Veranstaltungen wieder einmal ein sehr positives Resumee: " Wir hatten in diesem Jahr wesentlich mehr ganz junge Reiter, die so etwas noch nie gemacht haben. Das erstaunt erfahrene Jagdreiter und Ausbilder immer wieder, wie geordnet so ein Ritt ablaufen kann, wenn alle gut vorbereitet, diszipliniert und im Kopf bei der Sache sind. Alles in allem kann ich nur sagen: Daumen hoch - wir sind auf dem richtigen Weg und bleiben dran!" Zum Ende der Initiative konnten die Veranstalter vor Ort und Dr. Armin Kirchdorfer auf viele strahlende Gesichter und begeisterte Teilnehmer zurückblicken. Der Grundstein ist ein weiteres Jahr gelegt!

 

Ein ganz herzlicher Dank für diese schönen Tage geht an unsere Partner vor Ort, die sich mit viel Engagement und Herzblut so wie wir der Sache verschrieben haben, das Jagdreiten in Franken auch jungen Reitern als sportliche Alternative vorzustellen. Ebenso danken wir den vielen Mitgliedern der Frankenmeute, die bei den Roadshows mitreiten und mit ihrer Hilfsbereitschaft, Disziplin und Ruhe zum Gelingen dieser Ritte wesentlich beitragen. Das ist der Sportsgeist der Frankenmeute!

 

 

 

Fotographen: Hermann Zacher, Dr. Armin Kirchdorfer

 

 

Text: Reinula Böcker