2 Meutejagd in Schillingsfürst

Geburtstagsjagd von FM Pikör Alessandra Pflaum

Als Jagdherren lud Familie Pflaum - Angelika und Alessandra Pflaum als Mitglieder der Equipage der Frankenmeute - heuer ein zur Geburtstagsjagd von Tochter Alessandra hinter den Beagles der Franken und den Foxhounds des Schleppjagdvereins von Bayern. Ein besonderes jagdliches Erlebnis, das die Familie Pflaum den geladenen Jagdreitergästen ermöglichte, denn so jagten die beiden großen bayrischen Meuten einmal wieder zusammen. Die Jagd rund um das erhabene Schloss Schillingsfürst ist ein Traditionstermin der Frankenmeute, der vor vielen Jahren auch schon von den Bayern getragen wurde. Nun ist diese Jagd fest in Frankenhand und als Eigenveranstaltung im Kalender der Frankenmeute einer der „Meets to be“.

 

 

Zum Teil von weit her kamen die geladenen Gäste angereist und eine schöne Gruppe fand sich bereits am Vorabend zu einer sehr netten, geselligen Runde auf der Burg Colmberg zusammen. Bei Speis und Trank wurde in dem wunderbaren Ambiente der Burg die ein oder andere Jagdgeschichte ausgetauscht und man stimmte sich gemeinsam auf den kommenden Jagdtag ein.

 

 

An diesem traf man sich zum Stell- Dich- ein zum gemeinsamen Frühstück in der Albert- Zietz Halle in Schillingsfürst und stärkte sich für diese Jagd, die als Jagd mit mittelschweren Anforderungen ausgeschrieben, kontinuierlich sportliches Reiten erforderte. Hier zeigte sich dem Zuschauer ein buntes Bild aus den beiden Vereinsfarben: die Frankenfarben Rot-Weiß auf grünem Grund und das Gelb- Blau der Bayern. Hinzu kamen die Farben der beiden Bläsergruppen Schanzer Parforce und der Jagdhornbläser München, die die optische Vielfalt mit ihren Signalen akustisch ergänzten. Sie stellten sich auf der Bühne der Halle gemeinsam auf und spielten mehrere Stücke zur Freude aller Jagdreiter und Zuschauer.
In einer kurzen Ansprache begrüßte Präsident Dr. Armin Kirchdorfer die Jagdgesellschaft und bedankte sich bei Familie Pflaum für ihr Engagement als Jagdherren mit einem Blumenstrauß. Direkt im Anschluss sprach auch Toni Wiedemann seinerseits dankende Worte an die Jagdherren, die es ermöglichten, dass diese beiden tollen Hundemeuten auch in 2019 einen gemeinsamen Jagdtermin haben. Angelika Pflaum ergriff stellvertretend für ihre Familie das Wort und erzählte, warum sie diese Jagd so mit beiden Meuten gestalten wollten. „Ich habe Alessandra gefragt was sie sich zu ihrem 18ten Geburtstag wünscht und sie sagte: eine Jagd!“ Na, da erkennt man sofort das Herzblut einer echten Pikörin für ihre Hunde, ihren Sport! Sehr gut!“- dachten sich bei dieser Aussage so einige Zuhörer. Aber die Familie Pflaum ist eben nicht nur der Frankenmeute verbunden. „Toni, vor 10 Jahren hast Du meine Begeisterung für das Jagdreiten geweckt, dafür danke ich Dir sehr!“ führte Angelika Pflaum aus. „Die Frankenmeute ist nun meine Familie und die Beagles sind meine Hunde“ ergänzte sie und da ging ein Strahlen über alle Gesichter der Franken und viele nickten zustimmend. Wir sehen das genauso liebe Familie Pflaum und sind sehr froh dass ihr Teil unserer großen Frankenmeute- Familie seid. Aus dem ersten Kennenlernen mit Armin Kirchdorfer und Uwe Hochbrückner vor vielen Jahren, wurde ein erst lockerer, dann engerer Kontakt und schließlich eine wunderbare Freundschaft und eure aktive Arbeit für die Meute in der Equipage. Wir möchten euch als Menschen, Piköre, Jagdreiter und Freunde keine Sekunde missen!

 

Wem bei diesen Ansprachen nicht das Herz aufging, der hatte gleich darauf weitere Gelegenheit selbiges auf die Probe zu stellen, denn Alessandra holte ihren Vater Ernst Pflaum nach vorne zur Bühne und bedankte sich mit einem Geschenk bei ihm dafür, dass er das Hobby, - naja sind wir mal ehrlich, Pikör ist schon eher ein zweiter Beruf, zumindest eine echte Berufung – seiner Lieben immer so tatkräftig unterstützt. Spätestens bei Alessandras rührenden Worten hatten auch diejenigen, die nicht vorher schon eine Träne verdrückt hatten, einen kleinen Kloss im Hals.

 

 

Nachdem die Bläser zum Aufbruch riefen wurden die Pferde gesattelt und man sammelte sich auf dem Marktplatz um gemeinsam zum Schloss hinauf zu reiten. Wie jedes Jahr begrüßten die erhabenen Greife die Reiter bei der Überquerung des Schlossgrabens auf der schmalen Brücke und das Jagdfeld stellte sich im Innenhof des Schlosses auf.

 

 

Nach der Begrüßung im Schlosshof, brachten beide Meuten ihre Hunde und wie es sich für Profi- Jagdhunde gehört fanden diese sich vollkommen unspektakulär zu einem gemeinsamen Pack zusammen. „Da könnte sich so mancher Mensch einmal ein Beispiel dran nehmen“ meinte eine Zuschauerin. „Wir kommen ja jedes Jahr um die schönen Pferde und die Hunde zu sehen. Aber heute habe ich gehört es sind zwei Hundegruppen. Das ist wahnsinnig toll zu sehen, wie gut die sich vertragen!“ Ja, Hund mit Beruf und Passion ist eben sozusagen maximal integrativ.

 

 

Die Jagdgesellschaft verließ den Schlosshof und machte sich an den Abstieg in die wunderschöne Landschaft rund um Schillingsfürst. Dieses Jahr ging die Strecke auf die sogenannte Südschleife Richtung Dombühl und acht wunderbare, lange Wiesenschleppen erwarteten die Reiter. Diese waren nicht nur toll zu reiten, sondern luden auch mit fairen, jagdlichen Sprüngen, die toll und zum Teil fränkisch sportlich etwas herausfordernder von der Höhe her gebaut waren aber immer gut einsehbar auf den Schleppen platziert, zum Springen ein.

 

 

Unter der Feldführung von Alessandra Pflaum, Sylvana Pflaum und Armin Kirchdorfer zeigte sich das Jagdfeld von fünfzig Reitern sehr diszipliniert und den Herausforderungen dieser Jagd gewachsen. Dass es recht frisch war und etwas nieselte tat der Freude der Jagdreiter keinen Abbruch, Jagdreiter sind als outdoor Sportler ja „Wetter“ gewöhnt und ein bisschen irische Anklänge schaden da nicht wirklich.

 

 

 

Die leicht hügeligen Schleppen ermöglichten stets einen sehr guten Blick auf die Arbeit der Hunde – was ja das Besondere an einer Jagd mit einem so großen Pack ist – und man konnte genau sehen wie diese als ein Pack gemeinsam einen super Job machten. Bei einer Schleppe die anders gelegt war, als die Hunde sie abgejagt haben wurden durch die Master und die Piköre ruhig den Hunden der Weg gewiesen und man konnte sehen wie dieses riesige Pack breit aufgefächert arbeitete und die Schleppen abjagte. Einfach ein fantastischer Anblick, wenn zwei so starke Meuten miteinander jagen.

 

Die beiden Bläsergruppen Schanzer Parforce aus Ingolstadt und die Jagdhornbläser München ließen sich ja schließlich auch nicht von der „erhöhten Luftfeuchtigkeit“ abhalten und begleiteten die Jagd mit ihren Signalen. Ein wunderbarer Genuss für jeden Jagdreiter, wenn sich zu dem Trommeln der Hufe im frischen Galopp über den Wiesen der Klangteppich der Bläser gesellt.

 

 

Zum Curée traf die Jagdgesellschaft am Marktplatz wieder ein und die Hunde erhielten ihre wohlverdiente Belohnung. Ein letztes Mal konnten sie zusammen beobachtet werden, bevor sie getrennt wurden und in ihre Transporter gebracht. Die Reiter erhielten die Jagdknöpfe beider Meuten und den Bruch von Angelika Pflaum überreicht.

 

 

Nach dem Versorgen der Pferde traf man sich zum Essen und zum Ausklang in der Albert- Zietz Halle wieder und ließ diese schöne Ausnahmejagd Revue passieren.

 

 

Das Frankenmeute- Team um Armin Schöbl, Horst Johrend und Christine Wägelein hatte mit der Organisation im Vorfeld, Auswahl und Absprache der Strecke mit den Grundstückseigentümern einmal mehr eine tolle Jagd ermöglicht. Beim Aufbau der Sprünge und dem Präparieren der Strecke unterstützten Ehrenpiköre und Equipage Rainer Herbst, Benno Fischer, Dennis Keller und Franz Rettenmaier.

 

Das wunderbar leckere Buffet wurde von der Houndslady Birgit Hoepffner, Karin Fleischmann und Nicole Schuster gezaubert und mit leckeren Kuchen von den Damen der Equipage erweitert.

 

 

All diese Bemühungen wurden auf das Beste ergänzt vom 1. Bürgermeister der Stadt Schillingsfürst, Herrn Trzybinski, der diese Jagd seit vielen Jahren aktiv unterstützt, sei es als Jagdherr mit persönlichem Engagement oder durch seine Unterstützung und die der Stadt Schillingsfürst. Er betonte im Gespräch mit Armin Kirchdorfer ausdrücklich, dass es für die Stadt Schillingsfürst eine Freude ist, einem solch tollen reiterlichen Event eine Heimat und einen Rahmen zu geben. Für ihn stehen neben dem Erhalt der jagdlichen Tradition, die ja mit dem Schloss Schillingsfürst eng verbunden ist, das rege Vereinsleben und die gemeinsame Passion der Jagdreiter sowie der enorme Zusammenhalt, den ein so dezentral organisierter Verein wie die Frankenmeute zwischen ihren Mitgliedern zu schaffen weis im Mittelpunkt. Wie dann doch Reiter, die ja sonst eher in örtlichen Vereinen organisiert sind, sich getrieben von gemeinsamen Herzblut und Engagement vernetzen und zusammen einen rundum tollen Tag für alle gestalten und sich - auch aus der Ferne angereist - zu einem gemeinsamen Jagdtag treffen.

 

 

Für diesen wunderbaren Jagdtag bedankten sich vor Ort und auch in Nachhinein noch einmal viele Jagdreiter persönlich bei den Jagdherren und auch von den Verantwortlichen des Schleppjagdvereins von Bayern kam sehr positives Feedback. Eine Freude für alle, die diesen wunderschönen Tag möglich gemacht haben nach den Anstrengungen der letzten Tage.

 

 

Der Dank der Jagdreiter geht auch an die vielen Helfer und die Grundstückseigentümer, deren Flächen überritten werden durften.