Exquisit jagen auf historischem Grund rund um die Feste Wülzburg

Geburtstagsjagd Houndslady Birgit Hoepffner

Ein besonderes Juwel aus dem Schatzkästchen der Frankenmeute wurde in jahrelanger Planung und Vorarbeit vom Edelstein zum funkelnden Juwel einer exquisiten Schleppjagd zurecht geschliffen und war nun dieses Jahr bereit, den Jagdreitern der Frankenmeute präsentiert zu werden. Ja, die Idee für eine Jagd in Weißenburg war schon vor langer Zeit geboren und nun wurde sie – endlich - in die Tat umgesetzt. Aber was lange währt wird eben oft auch besonders wunderbar. Die Feste Wülzburg bot die ideale Fassung für dem Smaragd im Collier der Jagden der Franken: eine Schleppjagd im phantastischen Gelände des Hochkarsts der südlichen Fränkischen Alb mit Blick auf das liebliche Altmühltal rund um die historische Renaissance- Feste Wülzburg.

 

 

Beeindruckte das riesige Bauwerk und historische Ambiente der Wülzburg die Jagdreiter schon beim Eintreffen, so waren nach der Jagd alle restlos begeistert von dem Erlebten, zeigte sich doch in der Choreographie dieser Jagd wieder einmal die meisterliche Hand des Präsidenten Dr. Armin Kirchdorfer die aus gegebenem Gelände eine wunderbar zu reitende Strecke zauberte, garniert mit einladenden Sprüngen und immer mit phantastischen Blicken auf die wunderbare, einzigartige Natur der Frankenalb. Mit seiner profunden Erfahrung und seinem Gespür gelang es ihm, aus den vorhandenen Gelegenheiten wunderschöne Schleppen so zusammen zu stellen, dass ein wunderbares Erleben von Jagdreiten, Natur und den beeindruckenden Elementen der speziellen Natur der Frankenalb rund um die Wülzburg ermöglicht wurde. Denn eine besondere Freude am Jagdreiten ist eben auch, in immer fremdem wenn auch nicht immer neuem Gelände zu jagen, mal vertraut bei den Traditionsterminen der Frankenmeute - das sich dann wie ein kleines Nachhause kommen anfühlt - mal niegelnagelneu mit der Spannung und Vorfreude des Ungewissen. Und aus dieser Vorfreude wurde dann schnell eine echte Freude. Aber davon später mehr.

 

 

Bei diesem Herzensprojekt der Meute passte es ganz wunderbar, dass bei der Premiere dieser Jagd zugleich ein runder Ehrentag, der 60zigste Geburtstag der Houndslady Birgit Hoepffner gefeiert werden durfte – a la familia mit der Frankenmeute. Ihre beiden Töchter mit Familie und ihr Ehemann, Ehrenpräsident Jürgen Hoepffner waren ebenfalls mitgekommen und so konnte Birgit mit ihren beiden Familien diesen besonderen Tag begehen. Sie hatte die Jagdherrschaft inne und weil sie nun einmal das Herzstück der Meute ist, wurde sie auch von Herzen gefeiert.

 

 

Der Präsident der Frankenmeute, Dr. Armin Kirchdorfer bedankte sich ganz offiziell und wie es sich gehört bei der Jagdherrin mit einem Blumenstrauß für ihr Engagement für diese Jagd.

 

 

Ihm folgte Vizepräsidentin Ulli Zoll und gratulierte der Jubilarin im Namen der Frankenmeute. Viele Jahre verbindet die beiden schon eine schöne Freundschaft und die Liebe zu den Jagdhunden und der Frankenmeute. „Immer wenn ich bei Dir anrufe, dann bist Du gerade entweder gerade bei den Hunden, auf dem Weg hin oder zurück vom Futter holen, dem Tierarzt oder dem Baumarkt, am Fliesenlegen, Bauen, Schrauben, machen und tun. Oder dabei in dieser kleinen Küche für eine ganze Jagdgesellschaft leckeren Eintopf zu kochen. Ich kann nur sagen: dafür bewundere ich Dich!“ Ulli dankte Birgit im Namen der Meute für ihre unermüdliche Arbeit mit den Hunden und Vielem mehr, denn ohne Birgit würde es die Frankenmeute nicht geben. Als kleine Geste der Anerkennung überreichte sie ein Shirt mit – natürlich - einem passenden Beagle darauf und eine „Houndslady- Job feste“ aber dennoch schicke Multifunktions- Allwetter- Jacke als Dank für die unschätzbare Tatkraft und den großen Beitrag von Birgit.

 

 

Sichtlich gerührt dankte Birgit allen für das Geschenk. Sie erzählte wie wichtig ihr dieses „Hobby“ wie sie es nennt – naja Vollzeitjob trifft es wohl eher, aber das liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters – ist, wie viel sie durch die Arbeit mit den Hunden aber auch in der Meute und im Verein, in den Begegnungen mit den vielen Menschen für sich immer wieder gelernt und erfahren hat. Und dafür meinte sie, ist sie sehr dankbar. Und vor allem bedankte Birgit sich bei ihrem Mann Jürgen, der auf sie an vielen Tagen, an denen sie mit der Meute unterwegs ist, verzichtet. „Dafür, dass du mir dieses Hobby lässt, bin ich Dir sehr dankbar. Denn es macht mich einfach glücklich!“ sagte sie mit einem wunderbaren Lächeln und wem jetzt nicht das Herz aufging, der musste aus Beton sein. Andächtige Stille folgte, ist es ja etwas so Wunderschönes diese Worte zu hören: das was ich tue, macht mich glücklich!

 

 

Und so ziemlich jeder dachte bei sich: Liebe Birgit, Du machst uns alle immer wieder glücklich!!! Du ermöglichst uns wunderschöne Erlebnisse hinter den Hunden der Frankenmeute um die Du Dich so wunderbar kümmerst. Es ist einfach ein Geschenk zu hören und zu spüren, dass es Dich auch glücklich macht.

 

 

Aber damit nicht genug, denn auch die Equipage der Frankenmeute ehrte ihre Houndslady Birgit. Schatzmeisterin Lisa- Maria Seidl wandte sich im Namen der neben ihr versammelten gesamten Equipage an Birgit und erinnerte an ihre erste „richtige“ gemeinsame Reise zur Junghundeschau vor einigen Jahren. Und nachdem die Equipage zu Fuße und zu Pferde auch ganz genau hingehört hat in der Vergangenheit, übergaben sie auch zwei passende Präsente: einen gemeinsamen Besuch mit Ehemann Jürgen Hoepffner im Palazzo von Alexander Herrmann und… eine exklusive Fahrt in einem Defender bei einer der kommenden Jagden. Beide Geschenke erfüllen langgehegte Wünsche von Birgit und sie bedankte sich bei allen aufs Herzlichste.

 

Nach den Glückwünschen wurde aber schnell fertig gefrühstückt und schon brach man auf um die Pferde zu satteln. Unter der Führung von Armin Kirchdorfer ritten die Reiter durch den Torbogen in den Hof der Feste ein und einmal rundum um sich dann auf der kleinen Wiese aufzustellen. Die Equipage unter der Leitung von Master Uwe Hochbrückner brachte die Meute und Armin Kirchdorfer begrüßte die Jagdgesellschaft offiziell.

 

 

Ihm folgte der 3te Bürgermeister der Stadt Weißenburg, Gerhard Naß und erfreute die Jagdgesellschaft mit einer ansprechenden, kurzweiligen Rede und einer kleinen Anekdote rund um die Wülzburg.

 

Denn es gibt eine Sage zur Gründung des ursprünglichen Klosters auf der Wülzburg die zu diesem Jagdtag passte:

 

„Das römische Weltreich war längst zusammengebrochen, die römischen Bauten, die Häuser, die Kastelle waren verfallen oder ganz verschwunden. Die Franken bewohnten das Land, über das nun ihre Fürsten herrschten. Einer der mächtigsten war König Pippin der Kurze. Der kam einst auf der Jagd in die bewaldeten Höhen am Römerkastell bei Weißenburg. Das Jagdfieber hatte ihn gepackt. Er war hinter einem flüchtigen Wild her, trennte sich von seinem Gefolge und fand nicht wieder zurück. Pippin irrte in der Wildnis herum. Die Nacht brach herein. Er suchte einen Lagerplatz und ließ sich schließlich am Fuße einer alten Eiche nieder. Aber er fand keinen Schlaf. Er dachte an die Zeiten zurück, in denen hier in diesen Wäldern Germanen und Römer gekämpft hatten und erblickte plötzlich eine weiße Gestalt: ein junges, hübsches germanisches Mädchen. Wie ein Nebelbild schwebte es dahin. Der König folgte ihm wie ein Traumwandler. Und die Gestalt führte ihn auf eine Höhe. Von hier aus konnte er das ganze umliegende Land im Schein des Vollmondes überblicken. Da traf er auf sein Gefolge, zu dem ihm die weiße Gestalt den Weg gewiesen hatte. Aus Freude und Dankbarkeit für diese Rettung befahl er, auf dieser Höhe eine Kirche zu errichten. Der Kirche folgte ein Kloster und aus dem Kloster wurde später eine Festung, die heute noch zu sehen ist: die Wülzburg bei Weißenburg.“

 

 

Was vielleicht nicht jedem geläufig ist, dieser Pippin war nicht irgendein König der Franken, nein, das war schon eine „illustre Type“ würde man heute flapsig sagen.

Er war ein fränkischer Hausmeier (Verwalter des gesamten Königsgutes) zu Zeiten der niedergehenden Merowinger aus dem Geschlecht der Karolinger (das aber erst später so genannt wurde nach seinem Sohn) und seit 751 König der Franken, womit er die alte Merowinger- Dynastie ablöste. Sein Vater war der berühmte Karl Martell (später Martellus der „Hammer“ genannt) der ihm den Weg in den gesellschaftlichen Aufstieg vorbereitete und dank seiner militärischen Aktivitäten das Fränkische Reich prächtig erweitere.

Damit schuf er die Grundlage für die spätere Expansion der karolingischen Könige, insbesondere seines Enkels Karls des Großen. Denn unser Pippin der Jagdgeschichte selbst war der Vater Karls des Großen, der dann auch der Sage nach das Kloster auf der Wülzburg das sein Vater erbauen ließ, mehrfach besucht haben soll.

 

 

„Ich rate euch allen, liebe Jagdreiter, geht besser nicht verloren, sonst müsst am Ende auch ihr ein Kloster stiften!“ Nachdem das herzliche Gelächter verklungen war, wünschte Bürgermeister Naß allen eine gute und unfallfreie Jagd.

 

 

Master Uwe Hochbrückner schloss sich diesem Wunsch an und gratulierte der Jagdherrin seinerseits nochmals herzlich und ließ sie mit einem dreifach Kräftigen Horrido hochleben.

 

 

Diese Jagd wartete mit sieben Schleppen und zehn Sprüngen auf die Jagdgesellschaft und mit einer außergewöhnlichen Natur.

 

 

Die erste Schleppe führte von der Wülzburg in Richtung Oberhochstatt durch einen wunderschönen, alten Buchenwald in herbstlicher Pracht, dessen majestätische Bäume sich an den Wegen entlang wie die Säulen einer gotischen Kathedrale zu Ehren der schöpfenden Kraft der Natur in die Höhe schwangen. Hier durch die Kirche der Natur zu galoppieren war schon der erste einer Reihe wunderbarer Momente die Armin Kirchdorfer mit seinem besonderen Gespür für Erleben der Natur vom Rücken eines Pferdes aus für die Jagdreiter schuf. Empfangen und begleitet wurden die Reiter von den Trompes Franconiennes, die sich aufgeteilt hatten und mit ihren Signalen die besondere Atmosphäre mit stimmigen Signalen ergänzten.

 

 

Nach einer kürzeren zweiten Schleppe wartete schon das Herzstück der Jagd: ein langes Wiesenstück in ausdrucksstarkem Gelände hinter Oberhochstatt mit wie immer gut gebauten Sprüngen, die von den Pferden sehr gut angenommen wurden. Die folgende Schleppe ging durch ein sehr langes Wiesental und hier kamen alle Pferde wunderbar in ihren Rhythmus und konnten zur Freude der Jagdreiter wunderbar galoppieren.

 

 

Die Beagles zeigten sich in top-trainierter Höchstform und gaben dem Schleppenleger Armin Kirchdorfer kaum eine Atempause. War dieser am Schleppenende angekommen, waren die energischen Spürnasen auch schon da. Selbst die langen, geraden Wiesenschleppen, auf denen die Pferde normalerweise Boden gut machen können gegen die Hunde, kamen den nun gegen Saisonende bestens im Training stehenden Beagles scheinbar nur noch entgegen. Entsprechend musste auch das Jagdfeld hinter der Feldführung von Alessandra Pflaum und Andrea Domanowski richtig sportlich reiten.

 

 

Die folgenden Schleppen führten über endlose Wiesenwege wieder zurück zur Wülzburg und boten neben Sprüngen ein wunderbares Jagdreiten hinter super schnellen Beagles.

 

 

Die Trompes Franconiennes waren nicht nur beim Stell- Dich ein sondern auch auf der Strecke immer zur Stelle und so konnten die Jagdreiter neben dem Geläut der eifrig jagenden Hunde die Signale der Bläser genießen – ein rundum stimmiges Gesamterlebnis.

 

Auch die Fotographen wurden von den Helfern immer an die richtigen Stellen gebracht und konnten so wunderbare Erinnerungen für die Jagdreiter festhalten.

 

 

Nach gut zwei Stunden kamen alle Reiter mit strahlenden Gesichtern zurück auf die Feste und stellten sich zum Curée im Hof der Feste auf. Zum Dank für ihr fleißiges Jagen erhielten die Beagles ihren wohlverdienten Pansen und die Jagdreiter Jagdknopf und Bruch von Master und Houndslady.

 

 

Die Stadt Weißenburg und Oberbürgermeister Jürgen Schröppel nahmen die Idee einer Schleppjagd auf das Herzlichste auf und unterstützen Armin Kirchdorfer und seine Helfer unkompliziert bei Planung und Umsetzung. Dafür gilt dem Oberbürgermeister und der Stadt ein ganz herzlicher Dank.

 

 

Auch von Seiten der Jagdgenossenschaft und den einzelnen Jägern war die Zusammenarbeit unkompliziert und ihnen gilt ein großer Dank, genehmigten sie doch, dass Hunde und Reiter durch ihr Revier im Fränkischen Jura sausten. Nach sorgfältiger Beobachtung des Geschehens am Jagdtag gaben sie dank des vorbildlichen Verhaltens von Hunden und Reitern ihr Plazet für eine Wiederholung im nächsten Jahr.

 

 

Auch an Frau Meier vom Burgwirt geht ein herzlicher Dank für ihre herzliche Gastfreundschaft und das leckere Essen.

 

Möglich gemacht wurde diese exquisite Jagd nicht nur durch die Idee, Sehnsucht, Abstimmung und Planung des Präsidenten der Frankenmeute, sondern auch durch das große Engagement der Equipagen- Familie und ihrer Helfer, die wiederum tatkräftig hinlangten um die Strecke vorzubereiten, Kuchen backten und vieles mehr.

 

 

 

Dieses feine Jagdjuwel wird immer eine kleine Exquisite bleiben, denn die Gegebenheiten auf der Feste erlauben nur einen ausgesuchten Kreis an Jagdreitern  – und das, ist auch irgendwie sehr gut so!

 

 

Wir empfehlen jedem einen Besuch in Weißenburg und ganz besonders auf der Wülzburg selbst. Auch jetzt im Herbst kann man sich dort hoch oben ganz wunderbar vom Wind den Kopf frei pusten lassen, den Blick in die Ferne über das schöne Altmühltal schweifen lassen und herrlich entspannen, während man sich mit der Geschichte der Feste beschäftigt, die ja auch ein wesentlicher Teil der Geschichte unseres Frankens ist, wie der Schreiberling der Frankenmeute in reizender Begleitung von Frau Kirchdorfer am eigenen Leib erfahren durfte.

 

 

Hohenzollernfestung Wülzburg

 

 

 

Oberhalb von Weißenburg, auf der mit 630 Metern höchsten Bergkuppe der südlichen Frankenalb, liegt die alte ansbachische Hohenzollernfestung Wülzburg. Ein eindrucksvolles und einzigartiges Denkmal des Renaissancefestungsbaus in Deutschland!

 

 

 

Seit dem 11. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle ein Benediktinerkloster, das im Zuge der Reformation zuerst in eine Probstei und 1537 in ein weltliches Verwalteramt umgewandelt wurde.

 

 

 

Im Jahre 1588 ließ Markgraf Georg Friedrich d.Ä. von Brandenburg-Ansbach hier an der südlichen Grenze seines Territoriums in direkter Nachbarschaft der Reichsstadt Weißenburg, des Deutschen Ordens in Ellingen, der Grafschaft Pappenheim und des Fürstbistums Eichstätt eine pentagonale Festungsanlage mit den Bastionen Jungfrau, Krebs, Rossmühle, Kaltes Eck und Hauptwache im neuitalienischen Bastionärssystem errichten. Die Bastionen Jungfrau und Krebs erhielten ihre Namen durch gleichnamige Kanonen.

 

 

 

Den Grundriss der Wülzburg bildet ein fast regelmäßiges Fünfeck, ein Pentagon. Dieses hatte gegenüber den älteren quadratischen oder rechteckigen Anlagen ballistische und konstruktive Vorteile, weshalb man sich im ausgehenden 16. Jahrhundert für dieses Planschema entschied.

 

 

 

Der Außenrundgang und der Innenhof der Festung sind jederzeit zugänglich.

Informationen:

 

https://www.weissenburg.de/

 

https://www.weissenburg.de/wuelzburg/

 

https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BClzburg

 

 

 

 

Bilder:

Stefanie Empter

Doris Frank- Schneider

Reinula Böcker

 

Text:

Reinula Böcker