Schnappszahljagd von Alex Boht

Liebe Leser und Leserinnen um die folgende Jagd besser verstehen zu können, müssen wir euch an dieser Stelle eine kleine Textaufgabe stellen:

 

Die kleine Alex hat am 2. November Geburtstag und möchte an ihrem 55. Geburtstag mit ihren Freunden einen tollen Tag verbringen. Dazu verschickt sie schon früh im Jahr ihre Einladungen.

 

33 ihrer Freunde treffen am 5. November im Gasthaus „Am Eck“ ein. Bringe die Zahlen in eine logische Reihenfolge!

 

 

 

 

 

Lösung:

 

1.            2 x 11=  ___22____

2.            55- 22=  ___33____

3.            5 x 11=  ___55____

 

 

 

Sehr gut! Sie haben die richtige logische Reihenfolge erstellt!

 

 

 

Wenn man also am 2.11.22 seinen 55. Geburtstag feiert. Am 5.11. eine Schleppjagd mit 33 Jagdgästen veranstaltet, dann kann das nur eine ganz besondere Person sein. Die Mathematiker unter uns erkennen nun auch die besonderen Zusammenhänge der Zahlen und dem Geburtstagskind. Anscheinend hat Alex Boht eine besondere Affinität zu Schnappszahlen, denn nur so kann man sich diesen vorgezeichnet schönen Tag erklären. 

Schon früh am Morgen brachen also Hunde, Pferde mitsamt Master und Pikören auf, um mit unseren oberschwäbischen Vereinsmitgliedern diesen besonderen Tag zu feiern. Gewohnt herzlich war dann die Begrüßung, wie soll es auch anders sein! Herzhaftes und köstliche Naschwerk lagen bereit. Nach und nach trafen immer mehr Gäste ein und es war klar, hier treffen sich wirklich Freunde! Eine Gruppe, die den Namen „Freunde“ in ihrem Namen trägt, war ebenfalls da: Les Amis des trompes!

Hier ist der Name Programm. Bereits mit dem Einsatz der ersten Akkorde bekamen die Anwesenden Gänsehaut. Nicht wegen der herbstlichen Temperaturen, sondern wegen des einzigartigen Klangs der Jagdhörner, die in „D“ gestimmt sind. Die besten Trompesbläser Deutschlands haben sich unter der Leitung von Harald Klingbeil in dieser Gruppe zusammengefunden. Sie treffen sich mehrmals im Jahr zu Proben- und Konzertwochenenden und natürlich auch um Schleppjagden zu begleiten. Wie gesagt, bereits die ersten Harmonien versprachen für diesen Tag ganz Besonderes. „Eine Schleppjagd bekommt erst durch die richtige Musik Leben!“ so Uwe Hochbrückner, Master der Frankenmeute, im Gespräch. 

Die sonst so lebenslustige Alex mag vieles im Leben, nur eines das mag sie nicht so gerne: Reden halten!

 

Liebe Alex, du hast das phantastisch gemacht! Alle Anwesenden Jagdgäste, Helfer, Bläser fühlten sich auf Herzlichste begrüßt und als der Dank an ihren Mann Andreas Hertkorn kam, da hatte nicht nur die Jubilarin sondern auch viele Gäste diesen kleine Kloß im Hals und jeder im Auditorium war ergriffen. Dass zwischen der Frankenmeute und den Oberschwaben eine sehr innige Freundschaft gewachsen ist, ist überhaupt nicht verwunderlich! Denn wenn der Humor passt, dann passt auch vieles mehr. So nahmen es z.B. Alex und Andreas mit sehr viel Humor als sie auf einer zurückliegenden Eröffnungsjagd in Trautskirchen durch den Master mittels unseres Simultanübersetzers Franz Rettenmayer in deren Landessprache begrüßt wurden. 

Sodann ging es auf die Strecke! Und, es war nicht anders zu erwarten, als dass hier eine wunderbare Strecke für Ross, Reiter und vor allem die schnellen Frankenbeagles ausgearbeitet wurde. Bereits die erste Schleppe ließ das Jagdreiterherz höher schlagen. Automatisch kommt einem das Bild einer Perlenkette in den Sinn. Herrliche hügelige Landschaften, mal aus der Ferne, dann wieder ganz nah die hervorragenden Jagdsignale der „Les Amis“. Dann kam die dritte Schleppe! 

Eine in U-Form angelegte Schleppe! Der Plan ist der, dass die Hunde am Jagdfeld vorbei bergauf angelegt werden, auf halber Höhe des Berges einen Linksbogen bergab mit einem für das Jagdfeld so liebevoll gestalteten Bergabsprung („Der kleine rote Traktor“) abjagen sollen. An der Talsohle geht’s im flotten Galopp durch einen kleinen Fluss um schließlich wieder bergauf durch Koppeln der Reitanlage der Familie Köberle am Schleppenende anzukommen. Die Hunde haben den Plan erkannt und in gewohnt hoher Qualität auch diese Aufgaben ausgejagt. Voller Stolz klärte Master Uwe Hochbrückner die vielen Zuschauer und Jagdgäste einmal mehr darüber auf, als die Frage nach dem fehlenden Schleppkanister samt Schleppgeschirr gestellt wurde, dass die Beagles der Frankenmeute die gestellten Aufgaben auf Trittsiegel jagen. Für den geneigten Leser empfehlen wir an dieser Stelle die Lektüre unserer vorangehenden Jagdberichte in denen wir immer wieder auf die Königsdisziplin des „Jagens“ eingehen.

 

Nach einer kurzen Pause ging es wieder zurück Richtung Kloster Reuthe. Wunderbare Schleppen, immer die Hunde im Blick, Hecken, Bürsten, Baumstämme, Fasanenschütte, … und alles mit Liebe ausgestaltet. Perlenkette! Ruckzuck war die Hallalischleppe erreicht! Schade …

Aber jetzt sollte die Sause erst richtig losgehen! Das Jagdessen wurde noch im Gasthaus Stern eingenommen: Linsensuppe mit Spätzle (ein oberschwäbisches Nationalgericht, so wurde uns gesagt)- Köstlich!

 

Nachdem die Pferde und die Hunde in ihren Übernachtungsställen versorgt waren, ging es zurück ins Gasthaus „Am Eck“ und die Party nahm seinen Lauf!

Nicht ohne, dass für diesen mehr als ehrenvollen Tag für Alex und das gesamte Organisationsteam um Andreas auch die Ehrenfanfare durch die Les Amis des trompes gespielt wurde. Zur Freude des Masters kamen zu später Stunde auch noch „Die Glocken“. Ein musikalischer Hochgenuss der Trompesgruppe unter der Leitung von Harald Klingbeil.

 

Ein wahrlich wunderbares Wochenende fand so schließlich sein Ende und wir sagen von Herzen Danke für diese unvergesslichen Stunden. 

 

 

 

Text: FM

Bilder: Boht/Hertkorn