Abschlussjagd Schloss Ellingen

Mit einem weinendem aber auch einem lachendem Auge endet die Jagdsaison 2022 für die Frankenmeute mit dem fränkischen Saisonabschluss am 19.11. auf Schloss Ellingen. Weinend weil die Saison schon wieder zu Ende ist und für manchen gefühlt doch erst begonnen hat aber lachend vor allem weil die Saison und jeder einzelne Termin so fantastisch abgelaufen ist. 

Unsere Beagles faszinierten von Termin zu Termin mit ihrer lauten spurtreue, ihrer Schnelligkeit und Gehorsam! Die Equipage rund um Master Uwe Hochbrückner stehts konzentriert bei der Arbeit gepaart mit dem Funken überspringender guten, fränkischen Laune! Die Jagdherren, die jeden einzelnen Termin möglich machen und natürlich die disziplinierten Jagdreiter im Feld, die uns von Wochenende zu Wochenende begleiten und die Passion der Schleppjagd und das sportlichen Reiten im Gelände hinter den Frankenbeagles mit uns leben und mit vielen guten Bildern nach außen tragen. Die Fotografen, die uns stehts ins beste Licht rücken und natürlich die vielen Bläser die jede Veranstaltung musikalisch umrahmen und unvergessene Gänsehautmomente schaffen. Und natürlich die vielen, vielen Helferhände im Hintergrund! Euch allen hier schonmal vielen herzlichen Dank!!

Und genau dieses Zusammenwirken, das Herzblut Aller in die gemeinsame Sache macht es so Besonders! Ja und dieses „Besonders“ war am Abschlusstag so wunderbar zu spüren, dem anhaltenden Regenwetter zum Trotz!

 

 

Beim Aufbau der Strecke am Vortag waren alle guten Mutes, der Regen der vergangenen Wochen wurde von den Böden großteils gut aufgenommen - doch über Nacht änderte sich alles! Im Norden Bayerns bis Richtung Nürnberg hatte es geschneit und in Ellingen regnete es anhaltend aus Eimern. Daraufhin hat unser Präsident Dr. Armin Kirchdorfer und seine Helfer nochmal feste angepackt und die geplante Strecke umorganisiert, die Autokolonne, die Fotografen- und Bläserautos wurden neu positioniert und alle schworen sich auf die erschwerten Bodenverhältnisse ein. Natürlich war die ganz große Frage: kommen auch wirklich alle, die sich angemeldet haben? Weil wer fährt, nach dem die Saison einen mit meist trockenem Wetter verwöhnt hat, bei dem gemeldeten Dauerregen und den widrigen Straßenverhältnissen los um die letzte Jagd zu reiten?

Der wunderschön, festlich weiß eingedeckte und winterlich dekorierte Ochsenstall ließen, den zum Stelldichein, nassen und frierenden Hereinkommenden, alle Widrigkeiten vergessen und jeder tauchte in die feierliche Stimmung ein die sich den ganzen Tag über durchzog und keinen mehr aus seinem Bann lies.

Eine ganz große Ehre kam uns durch den Besuch von Fürstin Katharina von Wrede und Fürst Carl von Wrede, die extra aus Kitzbühel angereist waren, zuteil, da beide normalerweise nicht mehr viel in Ellingen residieren. „Mit Ihrem Besuch auf unserer feierliche Abschlussjagd bereiten Sie uns eine großartige Freude!“ so Dr. Armin Kirchdorfer bei seiner Begrüßung. 

Die Ehrenjagdherrschaft wurde eigens von Uwe Hochbrückner und Dr. Armin Kirchdorfer den Bläsergrupen der Frankenmeute, Trompes franconiennes, Schanzer Parforce Ingolstadt und den Reiterlichen Jagdhornbläser München (die in diesem Jahr ihr 50stes Jubiläum feierten) gewidmet, als Dank für die Begleitung fast aller unserer herbstlichen Jagdtermine – „es war und ist uns immer wieder aufs Neue ein Genuss euch spielen zu hören!“ so die beiden Gönner.


Nach vielen herzlichen Begrüßungen und einem kräftigem Frühstück lies der andauernde Regen nach als die Reiter zu ihren Pferden zum satteln eilten und versiegte gänzlich während sich die Jagdgesellschaft im Innenhof des Schlosses, ein letztes Mal wartend auf die Frankenbeagles, traf und ihre Pferde im Schritt aufwärmten. Die heraneilende Hundemeute unter der Führung von Uwe Hochbrückner und seiner Equipage wurde mit einem kräftigen, durch den Schlosshof schallendem Horrido der Jagdreiter begrüßt. „Es ist mir eine wahnsinnige Freude, euch alle, Freunde der Frankenmeute, hier zu sehen und es ist schon etwas ganz Besonderes, dass ihr wirklich alle gekommen seid um unseren Abschluss mit uns zu reiten und zu feiern!“ machte der Master deutlich.

Im flotten Schritt ging es aus Ellingen heraus auf die dem Wetter angepasste Strecke. Bei der ersten Schleppe durch den in herbstlicher Pracht stehenden, magisch dampfenden Wald mit seinem gut zu galoppierendem, schlängelndem Waldweg hinaus auf die in einer Senke liegenden Wiese, zeigte sich die hervorragende Führung des Jagdfeldes durch unseren Ehrenpikör Rainer Herbst und die sehr disziplinierten Jagdreiter. Hier galt es aus dem Wald heraus scharf rechts das Tempo rauszunehmen, am Waldrand „Strich“ zu reiten um dann auf dem griffigen Wiesenweg wieder einen guten Grundgalopp zu bekommen und den ersten anstehenden Sprung flüssig zu überwinden. Den Geruch der feuchten Natur in der Nase und die ersten Klänge der Hörner aus der Ferne – ein Sinnesgenuss der berauschte und noch den kleinsten Zweifel wettmachte!

An solchen Tagen wird unser aller Bewusstsein gestärkt, dass wir zusammen einen wunderschönen Sport mit unseren Hunden und Pferden betreiben dürfen und dabei niemals die Achtung gegenüber der Natur, unseren Mitmenschen und unseren Tieren verlieren dürfen! Denn nur durch solch einen achtvollen Zusammenhalt können diese magischen Momente, die einem immer in Erinnerung bleiben, entstehen! 

So einen speziellen magischen Moment durfte die Jagdgesellschaft erleben als sie im Schritt am Waldrand entlang einen Berg hinabritt und die Bläser, kaum sichtbar durch den Nebel, auf verschiedene Plätze aufgeteilt mit ihrem musikalischem Spiel überraschte – die Klänge der Hörner glitten über die Wiesen, wurden vom Wald zurückgestoßen und verblassten im Nebel. Die Gänsehaut war nicht nur der Kälte geschuldet!

Euphorisiert von dieser Stimmung lies der Master seine Equipage an einem kurzen Herbstgedicht teilhaben und die war sich einstimmig einig, dass darf er den Reitern im Feld nicht vorenthalten!

Novembertag (Christian Morgenstern)

Nebel hängt wie Rauch ums Haus, drängt die Welt nach innen,

ohne Not geht niemand aus, alles fällt in Sinnen,

leiser wird die Hand, der Mund, stiller die Gebärde.

 

Heimlich wie auf Meeresgrund, träumen Mensch und Erde.

Unfallfrei, von oben trocken geblieben und bei bester Laune jedoch etwas wehmütig trafen Hunde und Reiter im Schlosshof ein. Nachdem die Beagles ihre wohlverdiente Belohnung erhalten, alle Brüche verteilt, Pferde und Hunde gut versorgt im Hänger waren, hieß es, sich ein letztes Mal in dieser Saison, im festlichen Ochsenstall zu treffen, bei heißer Suppe aufzuwärmen und kurz „Danke“ zu sagen!

Ein besonderer Dank geht an unsere Houndslady Birgit Hoepffner, auch wenn sie der Meinung ist, das müsse nicht immer sein mit diesen Blumenstrauß! Doch, das muss!

 

Danke den Pikören Anina Stosch, Franz Rettenmeier, Regina Wick und Christine Wägelein, die dieses Jahr nach vielen Ausfällen in der Equipage all ihre Kräfte geballt hatten und die Saison gewuppt haben. Danke an Doris Frank-Schneider, die immer auf der Jagd nach den besten Bildern für uns war.

Danke an die Bläser, die uns immer wieder unvergessene musikalische Momente auf der Strecke zaubern und auch jetzt am Ende der Saison des fortgeschrittenen Nachmittags, während es sich alle anderen bei Kaffee und Kuchen gemütlich gemacht hatten, nicht müde waren ein Konzert an verschiedenen Schmankerln unter anderem die „Ehrenfanfare“ und das „Geläut der Frankenmeute“ darzubieten! 

Dieser Abschlusstag spiegelt die uns, der Frankenmeute, erlebten Saison wieder was mit Zusammenhalt und Freude für fantastische und besondere Augenblicke geschaffen werden können! Und dafür sind wir sehr dankbar!

 

Wir wünschen euch schöne, ruhige und besinnliche Weihnachten und vor allem viele schöne Erinnerungen an diese Saison. Bleibt gesund und wir freuen uns auf EUCH im nächsten Jahr!

Text: FM

Bilder: Doris Frank-Schneider