34. Bläserjagd der Reiterlichen Jagdhornbläser Nürnberg in Wald bei Gunzenhausen

Diese fränkische Jagd am See –genauer am wunderschönen Altmühlsee, ist einer der Traditionstermine im Jagdkalender, den die Frankenmeute seit vielen Jahren mitgestalten darf.

 

Wer sein Herz öffnen konnte für die herbstlich ruhige, fast schon melancholische Stimmung die der Altmühlsee im November ausstrahlte, der wurde reich belohnt. Während die letzten Gänseschwärme sich am See sammelten und noch einmal Kraft schöpften, bevor sie sich auf ihren langen Weg machten und die Szenerie mit ihren langgezogenen Rufen im Formationsflug überzogen, wurde den Reitern einmal mehr bewusst: der Herbst ist da, der Winter nah und die Jagdsaison neigt sich wie das Jahr dem Ende zu. Darum galt es, diese besondere Jagd am See erst recht richtig zu genießen.

 

Die Reiterlichen Jagdhornbläser Nürnberg luden unter der Leitung von Tobias Rosendahl (Vorsitzender), Doro Rießner (Reitwart) und Ernst- Martin Rießner mit Unterstützung von ihren vielen Helfern zur Jagd in den Reiterhof Altmühlsee, wo der Jagdtag mit einem Weißwurstfrühstück zünftig begonnen wurde.

 

Neben den gastgebenden Reiterlichen Jagdhornbläsern Nürnberg als Jagdherren, gestalteten auch die Jagdhornbläser München und die Schanzer Parforce aus Ingolstadt die Jagd musikalisch. Nicht nur bei der Ankunft, beim Stell-Dich-ein, bei Abritt und Curée konnten Reiter und Zuschauer die wunderbaren Signale genießen. Die drei Bläsergruppen ließen auch an den Ufern des Sees auf den Schleppen die Hörner erschallen und schufen vor der in Franken außergewöhnlichen See- Kulisse echtes Gänsehautgefühl: Hörnerklang, Hundegeläut, Hufgetrommel - das war ein Jagderlebnis mit Herzklopfgarantie!

 

Bereits zum dritten Mal führte die schöne Strecke, ausgewählt von Doro Rießner, Benjamin Schwarz und Daniel Koglin mit ihren neun langen – wunderschön zu reitenden sehr, sehr langen Schleppen - um den See herum, dort wo sonst nie geritten werden darf. Eine besondere Freude, denn so konnten die Reiter nah am See in die Stimmung eintauchen: Wildvögel starteten und landeten, Angler saßen am Ufer und winkten den Reitern zu, Spaziergänger bestaunten Hunde und Pferde, sie alle verbunden in der Freude, an der Natur und der Herbststimmung des Sees teilzuhaben.

 

Kalt war es und ab und an pfiff den Pferden ein ordentlicher Wind um die Ohren, aber nass wurde es von oben dem Wetterbericht einmal wieder zum Trotz nicht. Den schlechten Ankündigungen geschuldet kam ein kleineres Jagdfeld zusammen, da aber auch einige „Neulinge“ dabei waren, war das wiederum auch ganz gut so. Diese konnten die Hunde besonders gut bei der Arbeit beobachten und Feldführerin Hilde Mader führte das Jagdfeld auch so oft es ging auf entsprechende Positionen. Die eigens aufgebauten Sprünge waren wie immer fair gebaut und gut positioniert und wurden von den Pferden gut angenommen.

 

Zum Stopp gab es neben musikalischen Freuden, wärmenden Tee mit und mit-ohne Rum und eine deftige Stärkung. Danach durfte Franz Rettenmeier mit seinem irischen Pferd Skirret mit an den Hunden reiten und war nicht nur selbst begeistert, Equipagen- Mitglied Anina Stosch attestierte ihm auch „einen sehr guten Job“ gemacht zu haben.

 

Ein Besuch im Räuber-Hotzenplotz Schloss, dem Wasserschloss Altenmuhr, gehört auch zur Tradition dieser Jagd und im herbstlichen Garten erklangen wieder die Hörner und ein Dreifaches „Horrido“ der Reiter auf den Schlossherrn.

 

Die Halali- Schleppe führte zum Reiterhof Altmühlsee zurück und auf der dortigen Geländestrecke durften dann die Reiter auch endlich einmal rein in einen – wenn auch sehr kleinen - „See“. Immer eine schöne Gelegenheit für die Fotographen die bei dem Wetter tapfer aushielten, tolle Erinnerungen zu bannen.

 

 

Nach dem wohlverdienten Curée für die Hunde und dem Versorgen der Pferde trafen sich alle in der Stube des Reiterhofes, um sich am prasselnden Kaminfeuer mit einer guten deftigen Suppe wieder aufzuwärmen, bevor sie sich auf den Heimweg machten.

 

 

 

Allen Lesern sei an dieser Stelle ein Besuch in dieser wunderschönen Gegend am Altmühlsee ans Herz gelegt, allen Jagdreitern diese außergewöhnliche Jagd. Neben dem sportlichem Reiten ist es eben auch genau dieses Gefühl, was das Jagdreiten als Sparte des Reitsportes so besonders macht: eintauchen zu können in ein Erleben der Natur, den Einklang zu spüren mit dem Partner Pferd im schnellen Galopp, den Hunden zuzuschauen wie sie mit unermüdlichem Eifer und freudigem Geläut die Schleppen abjagen und voller Stolz auf ihre Belohnung warten.

 

Wir bedanken uns bei den Reiterlichen Jagdhornbläsern Nürnberg, den Münchner Jagdhornbläsern, den Schanzer Parforce, den Johannitern (die wir Gott-sei- Dank nicht brauchten, aber ganz lieben Dank dass ihr über uns gewacht habt!) Tobias Rosendahl und Familie Rießner, dem Reiterhof Altmühlsee und allen Helfern für diese schöne Jagd.

 

 

P.S.:

 

Dank des GPS und entsprechender App.... die immer wieder einer unserer Hunde trägt, wissen wir neben vielem anderen auch wie lange wir wo wie schnell unterwegs waren.

 

Copyright der Bilder:

 

Doris Frank-Schneider

 

Hermann Zacher

 

 

 

Text: Reinula Böcker