Vorbereitungen
Der Ausrichter einer Schleppjagd, meist der Jagdherr, legt eine Strecke im Gelände fest. Diese Strecke führt in aller Regel über Grundstücke anderer Eigentümer. Somit muss sich der Jagdherr um die Erlaubnisse von Grundstückseigentümern, Landpächtern, Jagdpächtern und Behörden kümmern.
Die Jagdstrecke soll Reiter und Pferde fordern, aber fair sein. Hindernisse können naturgegeben oder künstlich sein.
Da jede Schleppe im Galopp geritten wird, manche Reiter Hindernisse aber nicht überspringen wollen und alle Beteiligten zwischendurch Ruhepausen benötigen, gilt es die Strecke dementsprechend zu gestalten.
Für Zuschauer in Begleitfahrzeugen sind eigene Wegstrecken auszuweisen.
Einladung
Zu einer Schleppjagd erfolgt eine persönliche Einladung oder sie ist öffentlich ausgeschrieben.
In der Einladung sind die Bedingungen für die Teilnehmer aufgeführt.
Wichtig sind der eigene Schutz und der Schutz anderer: Reiterhelme und ausreichender Versicherungsschutz sind Pflicht.
Die Frankenmeute führt die Jagdtermine unter "Termine" auf.
Stelldichein
Die Reiter erscheinen am Jagdtag zum Stelldichein zur angegebenen Uhrzeit am angegebenen Ort und melden sich namentlich an. Es wird eine Gebühr für die Teilnahme entrichtet, das
Cap-Geld. Der Jagdherr begrüsst die Reiter und klärt über die Jagdbedingungen auf.
Die Reiter satteln ihre Pferde und kommen zum Ort des Abritts. Danach trifft die Hundemeute auf die Jagdgesellschaft, angeführt von der Equipage.
Die Jagd kann beginnen.
Die Jagd
Die Hundemeute wird von den Reitern und dem Schleppenleger weggeführt. Der Schleppenleger reitet auf der ausgewählten Strecke los, um eine gute, aufspürbare Spur, die Schleppe, zu legen. Nach einer Zeitspanne, die der Master der Hundemeute aus seiner Erfahrung heraus bestimmt, setzt er die Hunde auf die Fährte des Schleppenlegers. Sie hetzen ihm im vollen Lauf hinterher.
Den Hunden folgt die Equipage im Galopp. Das Feld der Reiter schliesst sich ebenfalls im Galopp an.
Nach etwa eineinhalb bis zwei Kilometern ist eine Schleppe beendet. Dort wartet der Schleppenleger auf die Jagdgesellschaft.
Anschliessend wird im Schritt weitergeritten bis zum Ausgangspunkt der nächsten Schleppe.
Eine Schleppjagd hat mehrere Jagdabschnitte, die Schleppen, die sich nach dem oben Dargestellten wiederholen.
Eine Schleppjagd geht meist über fünfzehn bis achtzehn Kilometer.
Jagdende
Meist ist der Ausgangspunkt der Schleppjagd auch der Endpunkt.
Alle Reiter versammeln sich zum Halali, dem traditionellen Jagdende. Sie steigen vom Pferd und nehmen die Kopfbedeckung
ab, um der Hundemeute für die Jagd zu danken. Danach gibt der Master das Curée, üblich ist Rinderpansen,
für die Hunde zum Fressen frei.
Nachdem Pferde und Hunde versorgt sind, sitzen Reiter und Zuschauer zusammen und lassen den Jagdtag ausklingen.