Roadshows der Frankenmeute 2018

– Erfolg zum Dritten

Die Frankenmeute Schleppjagdverein hat sich auch dieses Jahr wieder dem Ziel verschrieben, menschlichen und pferdischen Jagd- Aspiranten Möglichkeit zu geben, im Jagdreiten gemeinsam anzukommen. Egal ob junge oder junggebliebene Reiter, die sich für sportliches Reiten im Gelände in der Gruppe interessieren, oder erfahrene Reiter die ein junges oder „neues“ Pferd an das Reiten in der Gruppe heranführen wollen, alle fanden gute Gelegenheit dazu bei den drei durchgeführten Veranstaltungen. Das Konzept, gemeinsam mit den Vereinen und Jagd- Veranstaltern die Reiter sozusagen vor Ort abzuholen hat sich wieder einmal als absolut richtig erwiesen und bei den drei Veranstaltungen im Frühjahr schnupperten die einen in den Jagdsport hinein und die anderen nutzten gleich alle drei Termine und gewöhnten ihre jungen Pferde ein.

 

 

Rainer Herbst und Petra Geißler luden zum ersten Termin nach Alfershausen ein und hatten neben dem herzlichen Empfang und einer super Streckenauswahl auch den Ort für den theoretischen Vortrag vom Präsident der Frankenmeute Dr. med. vet. Armin Kirchdorfer besonders ausgewählt: in der Stallgasse konnten die Pferde des Reiterhofes das Geschehen verfolgen und hätten gegebenenfalls Dr. Kirchdorfer mit ihrem Fachwissen als erfahrene Jagdpferde unterstützen können. Scheinbar trug er aber alles zu ihrer Zufriedenheit vor, denn es meldete sich kein Pferd zu Wort.

 

 

Den zweiten Termin richtete der Reitverein Wassertrüdingen in Altentrüdingen sehr liebevoll aus und hatte das Reiterstübchen für den Vortrag und das Beisammensein wunderschön vorbereitet. Auch bei dieser Roadshow spürte man in jedem Detail die große Erfahrung der Verantwortlichen im Reitverein, der ja schon seit vielen Jahren Schleppjagden mit der Frankenmeute veranstaltet. Die aktive Vereinsarbeit zahlte sich auch hier aus und so nahmen viele Vereinsmitglieder an der Roadshow teil.

 

 

Zum dritten Termin lud der Reitclub Trautskirchen nun zum dritten Mal nach Trautskirchen ein, diesmal mit neuer Streckenauswahl aber dem wie immer sehr herzlichen Willkommen im Vereinsheim und dem super leckeren Essen. Vielleicht war es dem wiederholten Termin geschuldet, der super Disziplin der Reiter oder der guten Strecke, in jedem Fall konnte hier schon beim zweiten „Run“ ein sportliches Tempo vorgelegt werden das sich bis zum Ende gut halten ließ.

 

 

Im nunmehr dritten Jahr der Roadshow- Initiative hat sich auch beim Frankenmeute- Team einiges getan: alle Verantwortlichen können nun mit einer gewissen aufkommenden Gelassenheit die verantwortungsvolle Aufgabe ein Reiterfeld, bestehend aus „Jagdreiter- Anfängern“ und „Pferdischen Jungsspunden“ zu führen entgegensehen.

 

 

„Aber was soll denn bitte daran besonders sein?“ wird sich so mancher denken. Nun, zum einen nehmen die Verantwortlichen der Frankenmeute ihren „Job“ und ihre Verantwortung stets sehr sehr ernst. Wissend was alles so passieren kann, wenn doppeltes Unwissen von wahlweise Reiter oder Pferd zusammenkommt, wohnt jeder Veranstaltung auch immer eine gewisse Nervenanspannung inne. Dank der guten Vorbereitung durch die Vorträge von Präsident Dr. Armin Kirchdorfer, Erfahrung des Organisationsteams und der spitzen Partner vor Ort ging auch dieses Jahr wie bisher alles gut und strahlende Gesichter belohnten alle, die sich mit den Roadshows so viel Mühe gaben.

 

 

Standen in den letzten Jahren Ausbildung und Training des Jagdreiters und des Jagdpferdes im Vordergrund, gestaltete Dr. Armin Kirchdorfer seinen theoretischen Vortrag dieses Jahr inhaltlich neu und richtete ihn ganz auf das Reiten der Schleppjagd an sich aus.

 

Und so erfuhren die Teilnehmer in einem vortraglichen Parforceritt durch die Wissenschaft des Jagdreitens alles was man wissen muss und auch vieles Interessantes, was ein tieferes Verständnis des Geschehens bei der Jagd ermöglicht und so den Genuss an der Schleppjagd verstärkt.

 

 

Wie organisiert man eigentlich eine Schleppjagd, von der Gestaltung der Einladung, Streckenauswahl, Schleppengestaltung, Hindernisbau bis zur Durchführung am Tag X? Was sind die Aufgaben des Masters, der Equipage, der Pikeure, des Schleppenlegers? Warum muss der Schleppenleger ein besonders zuverlässiger und sattelfester Reiter sein? Weil die Beagles im Falle eines Sturzes das weggaloppierende Pferd bis zum St. Nimmerleinstag verfolgen würden - sie sind eben Jagdhunde.

 

Und ja, das war dann auch das absolute Highlight, so viel über das Wesen und die Eigenheiten der Beagles zu erfahren. Denn die eifrigen Beagles mit den sehr feinen Nasen folgen dem Trittsiegel des Pferdes des Schleppenlegers, aber eben nicht dem „Fußschweiß“ des Pferdes wie man oft hört, sondern den Bodenverletzungen die das Pferd verursacht. Und darum kann so eine von einem Reh gelegte Bodenspur auch ganz furchtbar interessant sein und zur Verfolgung animieren. Also legt der kluge Schleppenleger das Ende des Runs nicht ausgerechnet neben ein Gebüsch in dem sich diese tierische Ablenkung gerne verbirgt, sondern mittig in eine schöne Wiese.

 

Auch die Runs an sich kann man mit dem Wissen um die Eigenheiten der Hunde besser planen: hohes Gras? Besser nicht, das ist doch auf die Dauer sehr anstrengend. Viele scharfe Kurven? Ein super Test der Spurtreue der Hunde aber auch eine große Herausforderung. Also bei der nächsten Schleppjagd ganz genau aufpassen, wie die Beagles der Frankenmeute diese Prüfung bestehen. Tiefer Boden, sehr harter Boden? Geht gar nicht, weder für die Hunde, vor allem nicht für die Pferde. Das und vieles mehr konnten die Zuhörer lernen und verstehen nun wesentlich besser die Hunde und das Jagdgeschehen.

 

 

Ein ganz herzlicher Dank für diese schönen Tage geht an unsere Partner vor Ort, die sich mit viel Engagement und Herzblut so wie wir der Sache verschrieben haben, das Jagdreiten in Franken auch jungen Reitern als sportliche Alternative vorzustellen. Ebenso danken wir den vielen Mitgliedern der Frankenmeute, die bei den Roadshows mitreiten und mit ihrer Hilfsbereitschaft, Disziplin und Ruhe zum Gelingen dieser Ritte wesentlich beitragen. Gemeinsam ist uns auch dieses Jahr wieder das Besondere gelungen.

 

 

 

 

Bilder: Petra Geißler und Tiffany Thürauf

 

Text: Reinula Böcker

 

Hinweis: wer sein Bild hier nicht veröffentlicht haben möchte, möge uns bitte informieren, dann nehmen wir es gerne heraus (s. neue DSVO)