Zwei Meutejagd in Roth- Kiliansdorf

Zur Zwei-Meutejagd in Roth lud das Ehepaar Barbara und Manuel Tiefenthaler als Jagdherren und der Jagdclub Roth- Kiliansdorf ins schöne Rother Land ein. Die Vogelsberg Meute und der Schleppjagdverein Frankenmeute jagen ja in eigentlich jeder Saison einmal miteinander und an diesem schönen, warmen Frühherbsttag war es einmal wieder soweit.

 

 

Über 40 Reiter aus den beiden jagenden Meuten, vom Schleppjagdverein Bayern und vom Jagdclub Roth- Kiliansdorf waren der Einladung gefolgt. Und so traf man sich zum Stell- Dich- ein um sich vor der Jagd am Buffet zu stärken und sich miteinander auszutauschen.

 

 

Danach versammelten sich die Reiter zu Pferde im Rund des Hofes und die beiden Master, Hans Nimrichter von den Vogelsbergern und Uwe Hochbrückner von den Franken führten mit ihren Equipagen die beiden Packs zusammen. Unter dem wachen Auge der Piköre begrüßten sich die Beagles beider Packs und schlossen sich problemlos zu einem jagenden Pack zusammen. Da wurde am Boden nach einer interessanten Spur geschnüffelt und sich für die Jagd fit gemacht.

 

 

 

Die Reiter sind diesen Anblick schon so gewohnt, dass sich wohl kaum mehr einer Gedanken dazu macht, dass es nicht selbstverständlich ist, dass sich eigentlich fremde Hunde so harmonisch zusammen fügen. Ein Blick auf so manche Hundespielwiese am Rand einer beliebigen Stadt zeigt, dass Hunde „auch anders können“ und oft auch wollen. Aber zum einen ist ja jeder Beagle in Roth erst einmal fremd und nicht zu Hause – darum gibt es auch kein Territorium zu verteidigen. Zum anderen und wesentlicheren sind die Hunde der Meuten als Jagdhunde ja darauf gezüchtet und ausgewählt, zusammen im Pack zu jagen. Diese gemeinsame Passion und Jagdleidenschaft steht bei den Profi- Beagles der Meuten im Vordergrund, der ordnen sie alle anderen Ideen und Gedanken unter.

 

 

Die beiden Master wurden unterstützt von Sandra Foth, Barbara Tiefenthaler als Jungpikör - die einen sehr guten Job gemacht hat - ihrem Mann Manuel Tiefenthaler auf Seiten der Vogelsberger und Dr. Armin Kirchdorfer für das „Team Franken“.

 

 

Als Schleppenleger legten Larissa Heumann, Herma Leitermeier und Jochen Schlesies das Trittsiegel bzw. die Spur, das Jagdfeld folgte unter der Feldführung von Florian Kallert. Über 12 Schleppen führte die Jagdstrecke wie immer zuerst von Roth weg zum Rothsee hinüber und zum Stopp an den Zwiefelhof.

 

 

Nach einer kurzen Rast wurde dann retour geritten und schließlich versammelten sich alle Reiter und Pferde glücklich zum Curée am Reiterhof in Kiliansdorf.

 

 

Die Jagdhornbläser aus Roth und die Trompes Franconiennes gestalteten gemeinsam die Jagd von der musikalischen Seite her und zauberten so eine wunderschöne jagdliche Stimmung vor herbstlicher Kulisse.

 

 

Die Hunde jagten hervorragend zusammen, wie immer spornten sich die beiden Meuten gegenseitig ordentlich an und alle Beagles zeigten dabei eine hervorragende Kondition. Kein Hund ließ sich von irgendwelchen anderen Duft- Spuren ablenken, alle sausten gemeinsam spurtreu und mit unbestechlicher Nase die Schleppen ab.

 

 

Besonders hervorgehoben werden muss die Leistung der Hunde auf den Schleppen, die sie sowohl Richtung Stopp als auch Richtung Stall - also einmal hin und einmal zurück- abjagen mussten. Hier zeigte sich wieder einmal eindrücklich, welche Hochleistungen die feinen Beaglenasen erbringen. Sie ließen sich auch hier nicht von dem Duftspurgewimmel ablenken – man bedenke dass die Beagles der Frankenmeute auf Trittsiegel jagen und davon gab es nachdem das Jagdfeld einmal „durch“ war wirklich viele. Aber die Beagles erschnupperten zielgenau die eine feine kleine Duftspur, welche die Bodenverletzungen der Schleppenleger- Pferde neu darüber gelegt hatten. Einfach eine tolle Leistung!

 

 

Auch wenn der oft hohe Bewuchs den Hunden ihren Job erschwerte und der allgegenwärtige Staub ihnen die empfindlichen Nasen verstopfte, jagten sie unverdrossen und sichtlich motiviert. Einen echten Beagle hält eben nichts von seiner Passion ab!

 

 

 

Ihre Belohnung erhielten sie beim Curée das sie sich – wenn auch wahrscheinlich nicht brüderlich – aber dennoch brav teilten.

 

 

Im Anschluss an Bruch- und Jagdknopfverteilung trafen sich die Reiter zum gemeinsamen Leberkäse- Essen und ließen die Jagd zusammen Revue passieren.

 

 

Die Master mit ihren Pikören erhielten noch ein kleines Andenken, dann trennten sich die Wege der beiden Meuten wieder und die tapferen Hunde wurden nach Hause gebracht.

 

 

Und so rundete diese Jagd das wunderschöne Franken - Wochenende mit der Schauschleppe bei der Hengstparade Moritzburg gelungen ab.

 

 

Bilder: Doris Frank-Schneider

 

Text: Reinula Böcker