Schleppjagd in Treuchtlingen

Eine wunderschöne Jagd in atemberaubender Landschaft über eine super Strecke begeisterte Jagderfahrene und Einsteiger bei der Schleppjagd des Reitverein Treuchtlingen e.V. mit dem Schleppjagdverein Frankenmeute unter der Jagdherrschaft von Jagdherrin Herma Leitermeier.

 

Die eintreffenden Jagdreiter wurden von den Verantwortlichen des Reitvereins offen und herzlich begrüßt und mit einem sehr leckeren Buffet zum Stell- Dich- ein verwöhnt. Mit viel Liebe und Herzblut hatte der Reitverein wunderbare leckere und sehr vielfältige Genüsse gezaubert.

 

Hier zeichnete sich bereits ab, was auch die Jagd dann bewies - hier war erfahrenes Jagdreiterherzblut am Werk! Organisation: sehr gut; Zuschauer: immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort; Bläser: konnten die Jagd immer passend mit ihren Signalen gestalten; Schleppen: unbeschreiblich wunderbar zu reiten in einer phantastischen Landschaft; Gesamtjagdliches Erlebnis: perfekt!

 

Das mochten sich im Vorfeld wohl nicht alle Jagdreiter so vorstellen und so kam es wie es eben kommt, wenn ein Meet sich noch nicht im Jagdkalender etabliert und als Geheimtipp herumgesprochen hat: das Jagdfeld blieb unter 20 Reitern.

 

 

Aber wie der Präsident des Schleppjagdvereins Frankenmeute Dr. Armin Kirchdorfer in seiner Begrüßungsrede ausführte, „hat sich auch der Freitzeitreiter- Bereich in den letzten 20 Jahren verändert und das nicht nur in Reitvereinen wie dem in Treuchtlingen, sondern auch in vielen anderen Vereinen und Reitställen. Es wird einfach immer weniger sportlich im Gelände geritten, die Anleitung und die Ermutigung fehlt vielerorts oder dringt nicht bis zum Reiternachwuchs vor.“ Die Tendenz geht zur immer weiteren Spezialisierung bzw. Aufspaltung der reiterlichen Aktivitäten. Entweder wird Dressur oder Springen trainiert oder eben doch eher entspannt am langen Zügel ins Gelände geritten. Mit dem Sportpferd als Teil der Ausbildung auch im frischen Vorwärts das Gelände zu genießen, das wird immer seltener.

 

Für die Pferde ist es aber nicht nur eine mentale Abwechslung im Trainingsalltag, es hilft ihnen auch bei der körperlichen Entwicklung und Ausbildung. Wie eine hauptberufliche Bereiterin und Ausbilderin bei einer der letzten Jagden feststellte: „mein sechsjähriges Dressurpferd hat erst mit dem Training im Gelände für die Jagd gelernt, seinen Rahmen auch im Galopp zu erweitern. Vorher konnte er nur nach oben galoppieren, jetzt kann er auch beherzt seine eigentlich große Galoppade entwickeln.“

 

Um auch solchen Reitern, die gerne in allen drei Grundgangarten ins Gelände reiten wollen und dabei zu Beginn vielleicht etwas Unterstützung suchen eine Übungsgelegenheit zu geben, bietet die Frankenmeute jedes Jahr ihre Roadshows quer durch Franken an. Auch bei der Jagd in Treuchtlingen konnten sich auch die mitreitenden Jagdneulinge wie immer auf die Unterstützung der erfahrenen Reiter der Frankenmeute verlassen.

 

„Die Strecke ist einfach ein Traum, Landschaft unglaublich schön, kein Wunder dass hier so viele Menschen Urlaub machen! Und heute durften wir dort jagen! Da haben alle die nicht mitgeritten sind wirklich etwas verpasst!“ fasste Dr. Armin Kirchdorfer die Strecke zusammen.

 

Neun Schleppen führten durchs mal liebliche – mal raue Altmühltal und boten viel Abwechslung und immer wieder wunderschöne Blicke auf die Landschaft. Insgesamt sieben Sprünge hatte das Team des Reitvereins Treuchtlingen gebaut, alle gut einsehbar und passend gestaltet, so dass sie von den Pferden sehr gut angenommen werden konnten.

 

 

So ging es im frischen Galopp hinter den Beagles der Frankenmeute, geführt von Master Uwe Hochbrückner mit seiner Equipage herrliche kleine Wiesenhügel rauf und runter, über zum Teil abgemähte Wiesen. Vor der Pause forderte auch mal eine anstrengendere Schleppe in Kurven am Waldrand entlang um den Trommetsheimer Berg herum reiterliche Konzentration.

 

 

Zur Erholung bot sich dann die Rast im wunderschönen Eichenhain mit uralten Eichen an, die dem geneigten Zuhörer sicher so einiges aus den Wechselfällen der Jahrhunderte erzählen könnten – wenn sie denn wollten.

 

Nach der Rast folgten drei weitere Schleppen Richtung Bubenheim, dort durften die Beagles dann in die Altmühl zum Baden. Die Stadt Treuchtlingen hatte freundlicherweise sogar extra das hohe Gras und „Gwerch“ gemulcht, um den Hunden den Ein- und Ausstieg zu erleichtern.

 

 

Die achte Schleppe zeigte sich als das Highlight, immer an der Altmühl entlang ging es fast drei Kilometer im Galopp aus Richtung Markt Beroldsheim kommend runter nach Bubenheim. Belohnt wurden die Jagdreiter anschließend auf dem Bubenheimer Berg mit einem atemberaubenden Blick auf das Altmühltal.

 

Die Schanzer Parforce schufen hier, aber natürlich auch über die ganze Jagd hinweg mit ihren Signalen einen wunderschönen jagdlichen Klangteppich, der wesentlich zur Atmosphäre dieser Jagd beitrug.

 

Die Beagles der Frankenmeute zeigten nun schon bei der dritten Jagd der Saison in Folge feinste Spürnasen kombiniert mit hoher Spurtreue und steigerten ihr Tempo ein weiteres Mal. Die kühleren Herbsttemperaturen kamen den vierbeinigen Blitzen ebenso entgegen, wie die Möglichkeit einmal in der Altmühl zu baden um so abgekühlt noch einmal so richtig anzupacken.

 

 

Am Ende der Jagd wurden sie beim Curée geehrt für ihre Arbeit und belohnt. Die Jagdreiter erhielten den Bruch und den Jagdknopf der Frankenmeute. Am Ende dieses Jagdtages vereinte große Begeisterung die Veranstalter und Reiter. Man war sich einig: eine tolle Strecke, tolle Organisation und ein rundum gelungener Jagdtag.

 

 

Der Dank geht an den veranstaltenden Reitverein Treuchtlingen und auch an alle Landwirte, deren Flächen überritten werden durften sowie an die Gemeinden und die Stadt Treuchtlingen für ihre Unterstützung.

 

 

Fotos: Dr. Armin Kirchdorfer

Hermann Zacher

 

Text: Reinula Böcker