Bläserjagd in Wald

Am Samstag den 13. November luden die Bläser der Reiterlichen Jagdhornbläser Nürnberg e.V. zur Schleppjagd auf den Reiterhof Schwarz in Wald bei Gunzenhausen. Nach der Pause im Jahr 2020 war es besonders schön, dass die Bläserjagd in diesem Jahr traditionsgemäß wieder die vorletzte Jagd im Kalender der Frankenmeute sein sollte. Und so fanden sich an diesem sehr irischen Jagdtag dann doch die hartgesottenen Jagdreiter und Jagdreiterinnen auf dem Gelände ein. Der Wetterbericht verhieß im Vorfeld, dass die Jagdteilnehmer an diesem Tag wohl das erste Mal in dieser Saison nass werden sollten. Jedoch muss Petrus wohl doch im Herzen ein Franke sein, denn mit dem Satteln der Pferde hörte der Nieselregen auf und es legte sich auf diesen Tag die spätherbstliche Stimmung, die zu einem besonderen Jagdtag gehört. 

Doch bevor wir zum sportlichen Teil dieser Jagd kommen, möchten wir in Zeiten in denen sich Dinge schnell ändern und Personalien in Vereinen auch sehr oft durch kurze Halbwertszeiten glänzen auf ein besonderes Jubiläum eingehen. Die Reiterlichen Jagdhornbläser Nürnberg laden seit vielen, vielen Jahren zur Schleppjagd an den schönen Altmühlsee. Das tun sie aber nie mit großem Tamtam und großem Kino, nein fast schon zurückhaltend und doch immer mit größter Liebe zur Musik und Loyalität zur Frankenmeute. Die Reiterlichen Jagdhornbläser Nürnberg gründeten sich im Jahr 1977 und sie machten es sich zur Aufgabe das Repertoire der Jagdhornmusik sei es mit Jagdsignalen, aber auch durch Gestaltung von Messen stets mit Freude an der Musik und dabei auch immer die Geselligkeit pflegend zu leben. 

Im Jahr 1991 übernahm Doro Rießner das Amt des Reitwarts und bekleidet dieses Amt seit nunmehr 30 Jahren. Präsident Dr. Armin Kirchdorfer dankte Doro Rießner für dieses mehr als erwähnenswerte Engagement und übergab ihr als Präsent der Meute ein Bild „ihrer Frankenmeute“. Natürlich wissen wir auch, dass hinter jeder „Front-Dame“ ein Team steht, das zum Gelingen eines Jagdtages beiträgt und so sei auch an dieser Stelle ein ganz herzlicher Dank an Judith, Tobias und Ernst- Martin und all den anderen Mitgliedern der „Nürnberger“ ausgesprochen.

Sodann wurden die Pferde gesattelt und die Hunde aus dem Zwinger geholt und nach einer kurzen Ansprache und auch Worten des Dankes durch Tobias Rosendahl und dem Master der Meute, Uwe Hochbrückner ging es auf die erste der zwölf Schleppen. Die ersten beiden Schleppen führten wie auch schon in den Jahren zuvor entlang des Nordufers des Altmühlsees nach Muhr am See. Aus den vorangegangenen Jahren ging nun jeder davon aus, dass es weiter am Seeufer Richtung Schlungenhof geht. Dem war aber weit gefehlt. Denn, wie auch schon andere Jagdverantstalter in diesem Jahr haben die „Reiterlichen“ die Abfolge der Schleppen verändert. Ja, man fühlte sich doch ertappt dabei einfach altes, gewohntes Abspielen zu wollen und so stellte sich bei jedem schnell das Gefühl einer neuen Strecke ein. 

So wurde bereits auf der dritten Schleppe auf dem Damm nördlich von Muhr gelegen geritten- ein herrlicher Anblick, denn hier ist es möglich auf allen Positionen im Jagdfeld die Arbeit der Hunde zu beobachten. Im Garten des aus dem 12. Jahrhundert stammenden Wasserschloss Altenmuhr wurde wieder ein kurzer Stop eingelegt und die spätherbstlichen Bäume brachten noch einmal all ihre Kräfte auf um die Jagdgäste mit ihren Farben in den Bann zu ziehen. 

Auf den umliegenden Wiesen tummelten sich drei Störche, die sich anscheinend noch etwas Zeit ließen ehe sie in ihr Winterquartier aufbrechen. Sodann ging es entlang der Altmühl Richtung Schlungenhof , dabei wurde die Jagdgesellschaft von fliegenden Wildgänsen begleitet und am Ende dieser wunderbaren Schleppe wurden Hunde und Reiter von den Klängen der Es-Horn Parforcegruppe „Schanzer Parforce“ in Empfang genommen. 

Geführt wurde das Jagdfeld von Michaela Harting und Eva Grashey und am Ende dieser Schleppe konnten sie nicht anders als ein freudiges „Heeeeeeerrrlich“ anzustimmen. Am Seezentrum Muhr am See lag nun der See ganz still vor uns und ob des doch sehr kühlen Wetters waren auch kaum Spaziergänger, Angler oder Sportler am See. So hatten wir das Gefühl der See gehöre an diesem Tag nur uns – ein erhabener und zugleich respektvoll ruhiger Moment. 

Über drei lange Galoppstrecken ging es nun von Muhr einmal um den See herum, auf die andere Seeseite zum Seezentrum Wald. Wunderbare, lange Galoppaden immer die Hunde beobachtende und den herrlichen See im Hintergrund. Traumhaft!

 

Bevor es auf die letzten Schleppen dieses Tages gehen sollte wurde noch eine kleine Pause im Garten der Familie von Frankenheim eingelegt. 

Schnelle Hunde, Jagdhornmusik auf allen Schleppen, eine einmalige Aussicht auf einen der schönsten Seen Frankens – ein wahrlich schöner Jagdtag nimmt auch an diesem Samstag sein Ende und langsam aber sich machte sich dann doch ein beklemmendes Gefühl breit. Denn am Ende dieses Tages wurde jedem klar, dass sich nun die Saison 2021 dem Ende neigte. 

Wir bedanken ich ganz herzlich bei den Reiterlichen Jagdhornbläsern Nürnberg für diesen besonderen Tag.  

Text: FM

Bilder: Doris Frank-Schneider