Weißenburg/Höttingen - Jedes Jahr, Ende März Anfang April lädt die Deutsche Schleppjagdvereinigung (das ist der Dachverband unter dem alle ordentlichen Meuten Deutschlands vereint sind) zur Jahrestagung. Dabei bekommen die Meuten des DSJV die Möglichkeit sich an diesem Wochenende zu präsentieren.

Vom 30.3. - 02.4.2023 war der Schleppjagdverein Frankenmeute der gastgebende Verein für die Ausrichtung der diesjährigen Jahrestagung. Mit einem knappen Jahr Vorlauf hieß es nun für die Hauptverantwortlichen des Vereins ein gutes Konzept auszuarbeiten. Schnell war ein grobes Grundgerüst entworfen und es galt nun dieses zu realisieren. „Dass die Ideen und Kombination der einzelnen Punkte gut sind, damit hatten wir geliebäugelt, aber dass dieses Wochenende so einzigartige ablaufen wird, damit hatten wir nicht gerechnet“ so der Präsident Dr. Armin Kirchdorfer im Anschluss an das gelungene Wochenende.

 

Als Tagungshotel wurde das Reiterhotel Altmühlsee der Familie Schwarz ausgewählt. Die Frankenmeute und das Reiterhotel eint eine lange gemeinsame Zeit mit vielen herrlichen Jagden und verbindende Stunden. Aber nicht nur die Frankenmeute sondern auch einige der Gäste der anderen Meuten haben ihre Geschichte zum Reiterhotel sollte sich am Freitag Abend herausstellen. So verbrachte z.B. Heiko Lindner (Houndsman des Hamburger Schleppjagdvereins) vor mehr als 30 Jahren Reiterferien auf dem Reiterhof bei Familie Schwarz. 

In sehr gemütlicher, familiärer Stimmung begrüßte Dr. Kirchdorfer die Gäste der diesjährigen Tagung bei Kaminfeuer im Hotelrestaurant zum Fränkischen Abend mit fränkischen kulinarischen Spezialitäten. Zu den Meuteverantwortlichen gesellten sich auch noch Vereinsmitglieder des Schleppjagdvereins und ein unpretentiöser Abend bei dem viel gelacht, gegessen und sich unterhalten wurde begann.

 

Schon zeitig mussten die Hotelgäste am nächsten Morgen zum Frühstück erscheinen, denn der Zeitplan den es galt einzuhalten war recht straff. Um 9.15 Uhr wurden die Gäste von dem eigens gecharterten Bus und dem Meute eigenen Busfahrer Erich Winter abgeholt. Sodann wurde in das 20 km entfernte Weißenburg gefahren. Dort sollte das eigentliche Präsentationsprogramm der Frankenmeute beginnen. Wer uns Franken kennt, weiß dass wir stets ein offenes Ohr für die Jagdmusik haben. Vielleicht sogar mehr als nur das! So war es nicht verwunderlich, dass die Bläsergruppen der Frankenmeute (in diesem Fall die Ralley Trompes franconiennes, die Schanzer Parforce Ingolstadt und die Reiterlichen Jagdhornbläser München) als roter Faden durch den Tag führen sollten. 

In den Wochen vor dem Tagungswochenende wurde viel geprobt, sich getroffen, einzelne kleine Handyvideos sickerten durch und versprachen, dass uns ein schönes Konzert erwarten wird. Als schließlich noch der Kirchenmusikdirektor der Dekanatsgemeinde St. Andreas Herr Michael Haag mit ins Boot geholt wurde, wurde die Vorstandschaft des Schleppjagdvereins hellhörig. Was bahnt sich denn da an, so die Frage. Als schließlich die Meutegäste in der St. Andreas Kirche ankamen, galt es schnell noch freie Plätze im Hauptschiff der gotischen Kirche einzunehmen. Nebenbei sei zu erwähnen, dass das Hauptschiff nahezu bis auf den letzten Platz besetzt war, denn selbst in der Stadt Weißenburg hatte es sich herumgesprochen, dass ein besonderes Hornkonzert an diesem 1. April stattfinden sollte. 

Im Vorfeld lag die musikalische Gestaltung des Konzerts bei Klaus-Martin Zoll. „Lasst euch überraschen. Wir werden unser Bestes geben und wir finden`s  gut“ so Klaus-Martin noch am Vortag mit einem Schmunzeln auf den Lippen.

 

Als um kurz nach 10.00 Uhr die ersten Akkorde durch die Hörner in der eindrucksvollen Kirche erklangen, wusste jeder im Auditorium, dass hier ein wahrlich hervorragendes musikalisches Konzert gespielt wird. Im Wechsel spielten mal die Es-Hörner dann wieder die französischen Trompes. Mal im Zusammenspiel mit der imposanten Orgel mal ohne. Gänsehaut pur! Moderiert wurde das Konzert von Frauke Zuber und ihrer Enkelin Jule. Mal informative Moderationen zu den unterschiedlichen Stimmungen und Historie der Jagdhörner, mal ergreifende literarische Texte zur Jagd. Dieses Konzert war eine wahre emotionale, hervorragende Reise. 

Nach dem Konzert hieß es für Master und Meutevorstände ab ins trockene Mastergespräch im Gemeindehaus, während die anderen Gäste Weißenburg und z. B. das Römermuseum erkunden konnten.

 

Zum Mittagessen wurden die Meutegäste in das Nahe gelegene Höttingen gebracht. Unter dem Begriff „Eventscheune“ konnte sich keiner so recht was vorstellen. Aber auch hier blieben einiger Münder offen, denn keiner rechnete damit in einem umgebauten Stall mit Türmchen, Zinnen, Wendeltreppen und Emporen einmal mehr von unseren wunderbaren Bläsern in Empfang genommen zu werden. Und auch hier galt es Franken kulinarisch zu erkunden. Für viele unserer Gäste waren die „Blauen Zipfel“ von Birgit Hoepffner ein Highlight. Im Anschluss gab es Kaffee und Kuchen und unser Schleppjagdverein zeigte sich mit allen seinen Mitgliedern von seiner besten Seite. Viele Hände machen schnell ein Ende. 

In den letzten Jahren wurde im Programmablauf nun zur Kennelbesichtigung geladen und davor auch die Hunde auf einer Schauschleppe präsentiert. Nach dem Motto ein bisschen Hunde- und Pferdegeruch muss sein. So auch bei uns Franken! Nur eben ohne Hunde- und Pferdegeruch. 

Im Vorfeld haben wir uns zu einer modernen Präsentation der Kennelanlagen und der Meute mittels virtueller Filmvorführung entschieden. Moderiert wurde der Kennelrundgang von Jointmaster Christine Wägelein, Schatzmeisterin Lisa-Maria Seidl und unserem Pikör Michael Hess. Im Anschluss präsentierte Master Uwe Hochbrückner seine Hunde und seine Equipage ebenfalls in sehr launiger Weise.

 

Am Samstag erwartete die Tagungsteilnehmer ein sehr stilvolles Viergänge Menü im Hotelrestaurant der Reiterhotels Altmühlsee und was man so sagt, muss bis in die frühen Morgenstunden gefeiert worden sein.

Am Sonntag Morgen fand im Tagungssaal des Hotels die Jahreshauptveranstaltung der Deutschen Schleppjagdvereinigung statt in dem jede Meute einen kurzen Kennel- und Meutebericht abliefert. Als externer Referent war Frank Wagner, der als Präsident des Jagdkynologischen Arbeitskreises in Bayern von seinem Dialog mit Politikern berichtete und aufzeigte wie die „grünen Jäger“ auf eine zumeist ablehnende nichtjagende Bevölkerung zugehen, eingeladen. Der eindrucksvoll von der Ausbildung der „Grünen Jagdhunde“ berichtete, gerade mit dem Hintergrund der neuen Hundeausbildungsverordnung.

 

 

Fazit des Wochenendes :  Alles hat phantastisch geklappt ! 

Text: FM

Bilder: Dr. Armin Kirchdorfer, Elke Herzog, Petra Schlemm