Schleppjagd in Dinkelsbühl

Dinkelsbühl- Nach einer dreijährigen Pause waren wir am 14. September wieder in der wunderschönen, spätmittelalterlichen Stadt Dinkelsbühl. Das Organisationsteam bestehend aus Andrea Rothenberger, Martin Stiegele, Thorsten Hess, Erich Winter und Konrad Frauenholz übernahm sogleich die Jagdherrschaft. 

Als wir uns in den frühen Morgenstunden mit unserer „Kutsche“ Richtung Mittelfranken in Bewegung setzten regnete es wahrlich in Strömen. Angekommen in Dinkelsbühl riss die Wolkendecke auf und ein herrlicher, kalter Septembertag begrüßte uns. Leider ließen sich viele Gäste von dem schlechten Wetter in den frühen Morgenstunden abschrecken und scheuten den Weg Richtung Dinkelsbühl auf sich zu nehmen. Schade für den Veranstalter!

Dennoch ließen wir uns die Freude an dieser schönen Veranstaltung nicht nehmen. Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer begrüßte die angereisten Gäste und lobte das Engagement der Veranstalter über die Maßen. Denn in einer Zeit in der sich viele Menschen mehr in der virtuellen Welt bewegten und weniger in der Analogen, seien Veranstaltungen wie diese aller Ehre wert, so Hammer in seiner Begrüßungsrede. 

Nach der Begrüßung zu Pferde machte sich Jagdgesellschaft auf den Weg zu den herrlichen Schleppen rund um Dinkelsbühl, nicht ohne vorher durch die einzigartige mittelalterliche Altstadt reiten zu dürfen. An diesem Sonntag waren die Tore der Altstadt für Autofahrer, auf Grund des „Autofreien Sonntags in der Altstadt“ verschlossen und wurden eigens für uns geöffnet. Es war schon ein recht eindrucksvoller Moment, als wir mit Meute und Jagdgesellschaft an das verschlossene Wörnitztor heran ritten und dann sich die schweren Holztore auftaten. Ebenso als wir nach Durchreiten der wunderschönen Altstadt an das Rothenburger Tor heran ritten und es taten sich, im wahrsten Sinne, die Tore auf. Sehr, sehr eindrucksvoll und bewegend!

Die Schleppe legten in diesem Jahr Andrea Rothenberger und Franz Rettenmeier (FM). Natürlich wurde wie gewohnt auf Trittsiegel gearbeitet. D.h. dass die Hunde lediglich die Bodenverletzungen und den Eigengeruch der beiden Schleppe legenden Pferde zur Identifizierung des Scents nutzen. Wieder einmal sehr beeindruckend in welcher Geschwindigkeit die positiven Beagles auf der Strecke mit ihren feinen Nasen arbeiten! Herausragend und doch stellt man sich oft die Frage, wie es wohl Haushunden die z.B. in einer Großstadt leben mit dieser Vielzahl an geballten, olfaktorischen Eindrücken klarkommen. 

Erich Winter und sein Team haben auch in diesem Jahr wieder phantastische Schleppen ausgewählt. Sportliches Reiten auf wechselndem und teilweise anspruchsvollem Geläuf mit top Böden war gefordert. So war es nicht verwunderlich, dass nach kurzer Zeit das erste „Heeeerlich!“ aus dem Jagdfeld zu hören war. Musikalisch begleitet wurde die Schleppjagd von den Reiterlichen Jagdhornbläser Dinkelsbühl. Die Gruppe gründete sich 2002 und begleitet seither mehrere Reitjagden in der Region. Die weinroten Tenues der Bläsergruppe schaffen ein sehr stimmungsvolles Farbbild in der frühherbstlichen Landschaft und mit der Musik, wird auch diesem Event das Tüpfelchen auf dem i aufgesetzt. Das Wetter tat das seine noch dazu und wir konnten bei sonnigen, herbstlich frischen Bedingungen neun wunderbare Schleppen durch die herrlichen Wörnitzauen reiten! Toll!

Zum Abschluss durften wir noch einmal die Altstadt durch das Segringer und das Wörnitzer Stadttor passieren und ernteten dabei noch von den vielen, vielen Touristen die, die Alstadt besuchten Szeneapplaus! Toll, das hat einfach Spass gemacht!

Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei Andrea Rothenberger, Thorsten Hess, Konrad Frauenholz, Erich Winter und Martin Stiegele für dieses tolle Event und freuen uns schon auf nächstes Jahr. 

Text: Frankenmeute

Fotos: Doris Frank-Schneider