Bereits zum fünften Mal lud der Brandenburger Hunting Club zur Schleppjagd in Seedorf ein. Hauptorganisator und Jagdherr Oliver Keizers hat auch in diesem Jahr zusammen mit Familie Olaf Schmeichel wieder ein hervorragendes Event auf die Beine gestellt. Geladen hatten die beiden Jagdherren Oliver Keizers und Dr. Ulrich Wolschner bereits auf sämtlichen Kanälen für diese besondere Veranstaltung im herrlich gelegenen Jerichower Land, südwestlich von Berlin in der Nähe von Magdeburg. Auch in diesem Jahr durfte die Frankenmeute die Jagd wieder mitgestalten und so machten wir uns mit unseren Beagles am Vortag auf den Weg.
In diesem Jahr luden die Jagdherren gleich dazu ein, mehrere Tage gemeinsam zu reiten und so waren einige der reitenden Gäste bereits am 1.Maifeiertag angereist und haben die Jagdwoche und auch das Jerichower Land in vollen Zügen genossen. Am Freitagabend saßen dann Gäste, Equipage der Frankenmeute und die Petersburger Bläser aus Fulda bei offenem Kaminfeuer und einem liebevoll gestalteten Büfett zusammen und die Jagdgesellschaft wurde somit aufs Beste auf den bevorstehenden Jagdtag eingestimmt.
Zum Stelldichein trafen am Samstagmittag schließlich über 40 Reiter ein und bereits hier bot sich ein herrliches Bild. Denn während die Jagdgesellschaft ihre Pferde im Schritt für die bevorstehenden Aufgaben aufwärmten, galoppierten auf der Nachbarkoppel eine Herde von zehn Rappstuten mit Fohlen bei Fuß aus dem Besitz von Olaf Schmeichel. Ein besonderes schönes Bild! Energie, Kraft, Schönheit und Eleganz- herrlich!
Bevor es sodann auf die sechs hervorragend ausgewählten Schleppen ging, wurden noch Worte des Dankes von den Jagdherren gesprochen. Denn sind wir mal ehrlich: sich und sein Pferd für eine Jagd vorzubereiten ist das eine, aber ohne all die helfenden sichtbaren und unsichtbaren Hände im Hintergrund wären Tage wie dieser niemals möglich. Somit sei auch an dieser Stelle einmal Platz um wenigstens ein paar dieser fleißigen Menschen, stellvertretend für alle zu erwähnen: Danke an Olaf und Uli Schmeichel und eure ganze Familie, an Oliver und Martina Keizers und eure Mädels, an Hergen und viele mehr.
Bereits Ende März waren wir zu Gast bei einer wirklich herausragend organisierten Jahrestagung der Deutschen Schleppjagdvereinigung beim Brandenburger Hunting Club. Im Verlauf dieses Wochenendes war der rote Faden im Geist und der Ausbildung das Jagd- und Vielseitigkeitsreitens des BHC an verschiedenen Stellen perfekt eingebunden, stets zu spüren und allzeit präsent. Bereits auch im letzten Herbst durften wir beim BHC eine entsprechend wunderbare Strecke mit unseren Hunden bejagen und auch in Seedorf war das Konzept des BHC deutlich zu erkennen: sechs Schleppen mit vielen Richtungswechseln, sich tangential berührende Schleppen, tolle Galoppstrecken, einladende, verschiedenst angelegte Sprünge (vom Birkenrick, kleinem Trakehnergraben bis hin zur respektablen Bürste) vortrefflich in die Reitstrecke eingebaut - ein Genuß! Einmal mehr wurde gezeigt, was unser modernes Schleppjagdreiten verlangt!: gut ausgebildete und gut gerittene Pferde und ebensolche fähige Reiter!
Das Konzept der vielseitigen Ausbildung von Reiter und Pferd – eine absolute Herzenssache vom BHC und genauso für uns, die Frankenmeute .
Die Qualität dieser Jagd in Seedorf hat sich in der Jagdszene etabliert. So war es für die Veranstalter und auch für den Master der Frankenmeute, Uwe Hochbrückner ein Besonderes bei der der Bruchverteilung ein herzliches „Waidmanns Heil“ an Reiter der Niedersachsenmeute, des Hamburger Schleppjagdvereins, der Mecklenburger, der Böhmer Harrier, an mitgereiste Frankenmeutler und natürlich auch an die Mitglieder des BHC auszusprechen.
Beim gemütlichen Jagdessen - so wurde uns zugetragen - hat sich der ein oder andere eingefleischte „Großhunde Jagdreiter“ sehr löblich über die kleinen, aber schnellen Beagles und vor allem über die großartige Leistung des jagenden Packs geäußert. Denn auch hier im Sandboden des Jerichower Landes wurden die Hunde von Master Uwe Hochbrückner auf Trittsiegel geschickt. Das heißt keine Duftstoffe, keinen Schleppkanister und – auf Grund mehrfacher Nachfrage sei noch einmal versichert: JA, die Schleppenleger- Pferde hätten jederzeit ausgetauscht werden können! Denn die Hunde jagden mit ihren feinen Nasen lediglich die frischeste Bodenverletzung des vorrauslaufenden Pferdes ab (und ganz sicher nicht den individuellen Fußschweiß- Geruch eines ganz bestimmten Pferdes). Eine wahrlich hervorragende Leistung unserer kleinen, superschnellen Freunde.
Seedorf war dieses und ist jedes Jahr voll und ganz eine Reise wert! Danke an alle Verantwortlichen, für die hervorragende Gestaltung dieses Events!
Text: Dr. Armin Kirchdorfer
Bilder: Hermann Zacher