Am 24. September luden Dr. Isabell Boecker-Kessel und Henrik Kessel zur  Schleppjagd in Bad Königshofen. Bereits im Vorjahr hatten die Verantwortlichen des gastgebenden Vereins das jagdbegeisterte Ehepaar angesprochen, ob sie sich vorstellen könnten die Jagdherrschaft für die, über die Grenzen Bayerns hinaus bekannte Schleppjagd in der idyllischen Kurstadt Bad Königshofen zu übernehmen. „Es ist uns eine Ehre, die Jagdherrschaft für DIESE Jagd zu übernehmen“, so Henrik Kessel. In der großen Familie der Jagdreiter werden Isabell und Henrick im Bundesgebiet und auch im europäischen Ausland, bei den Meuten und auch den Veranstaltern hoch geschätzt  und anerkannt. So war es sowohl für den Schleppjagdverein Frankenmeute und das Ehepaar Kessel eine gegenseitige Ehre für das Event in Bad Königshofen.

Bereits im Juli gingen bei Master Uwe Hochbrückner und Dr. Armin Kirchdorfer, den Organisatoren der sportlichen Schleppjagd in Bad Königshofen, die ersten Anmeldungen ein. Und es galt für das Jagdwochenende in der unterfränkische Kurstadt mehr als 30 Gastpferde unterzubringen. Die Königshöfer Schleppjagd hat sich in den letzen Jahren im Deutschen Jagdkalender zu einem besonderen Termin entwickelt. „Die Frankenmeute kann auch große Veranstaltungen, vergleichbar mit Sudermühlen oder ähnlich großen Namen“, so Uwe Hochbrückner im Gespräch. Dass die Franken es können haben sie in den letzen Jahren oft bewiesen und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sich für das Jagdwochenende Gäste aus acht Bundesländern ins Dreiländereck auf den Weg gemacht haben. „Wir begrüßen heute Jagdreiter aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen- Anhalt, Thüringen, Hessen, Baden- Württemberg und Bayern“ so begrüßte Präsident Dr. Armin Kirchdorfer bei herrlichem Sonnenschein die mehr als 50 Jagdreitenden, ebenso die vielen Bläser, die sich in einer gemeinschaftlichen Es- Horn Gruppe, einer kleinen Abordnung der Jagdhörner in „B“ und den französischen Trompes zusammenfanden. Bereits zum Stelldichein auf der Terrasse des Sportheims zeigten die Bläsergruppen , wo der Bart`l den Most holt, wie man so schön in Franken sagt. Sehr schnell waren nun Jagdreiter und Zuschauer auf Betriebstemperatur gebracht.

Bevor es zum Satteln der Pferde gehen sollte, bedankte sich Kirchdorfer im Besonderen beim Roten Kreuze und Notärztin Dr. Leucht, für ein  Gefühl der Sicherheit, bei Thomas Helbling, dem Bürgermeister der Stadt Bad Königshofen, für das außerodentliche Gefühl des Rückhalts, ebenso bei Alfons Kuhn, der die Jagd seit Anbeginn beim Auf- und Abbau in herrausragendem Maß unterstützt und so die Schleppjagd in Bad Königshofen zu dem werden lässt, was sie letztendlich ist. Außerdem können Kirchdorfer und Hochbrückner nur ein derartiges Event auf die Beine stellen, wenn die Unterstütztung durch die Familie gegeben wird und auch dafür galt es Danke zu sagen.

Zum Stelldichein „zu Pferd“ wurden das Jagdfeld, angeführt von Dr. Isabell Boecker-Kessel, Henrik Kessel und Dr. Armin Kirchdorfer unter den Kastanien im Kurgarten mit den Beagles der Frankenmeute, unter der musikalischen Begleitung aller Bläsergruppen, zusammengeführt. Sodann ging es auf die Erste der neun sehr sportlichen Schleppen rund um Bad Königshofen. „Die erste Schleppe reiten wir bewusst ohne Sprünge, denn hier sollen Ross und Reiter erst einmal im Jagdfeld ankommen. Auf der zweiten Schleppe gilt es dann für das springende Feld die ersten Sprünge zu überwinden. Wir halten vom ersten Tag an, an der Prämisse fest, dass die Sprünge mit fließendem  Übergang eine anspruchsvollere und eine niedrigere Seite haben. Warum? Weil, wir finden dass jeder der im Jagdfeld springen möchte dieses auch tun können sollte und manchmal braucht`s vielleicht auch einen vertrauensbildenden, „niedrigeren“ Sprung“ damit Ross und Reiter wieder zueinander finden“, so der Präsident der Frankenmeute.

Bereits auf der zweiten Schleppe war auch den Zuschauern und allen Beteiligten klar, dass im Vorfeld ein kleines imaginäres Regiebuch erstellt wurde. Um dieses umzusetzen, mussten die Zahnrädchen, namentlich Emilia Zeitz (Verantwortlich für Bläser in ES und Fotografin), Verena Schönstein (Verantwortlich Bläser Trompes und B und Fotograf) Peter Hochbrückner (Verantwortlich geführte Zuschauerkolonne) Lisa-Marie Seidl und Regina Wick (Verantwortlich Pferdehänger), Pia Hochbrückner (Verantwortlich Hundetransportfahrzeug), nun ineinandergreifen. Nach dem Motto „Alles kann, nichts muss“ entstanden so wunderbare Bilder und Videos an den Sprüngen, im Gelände, im Wald und auf der gesamten Strecke. Überall waren die Bläser zu hören und zusammen mit dem Geläut der Hunde und dem Trommeln der Hufe auf den weichen Grasböden verschmolz das Ganze zu einem Sound, der den Herbst wie kein anderer ausdrückt.

 

 

Nach einer kurzen Pause ging es durch die berühmte Obstgartenschleppe mit zwei sehr einladenden Bergabsprüngen über das „Berghäusla“ zurück nach Bad Königshofen. Eines der Highlights Bad Königshofens ist sicherlich die Halali – Schleppe. Vorbei an der Wallfahrtskirche Mariä Geburt (Ipthausen) geht es auf die letzte Schleppe gesäumt von zahlreichen Zuschauern. „Ich bin nun schon öfter in Bad Königshofen geritten. Auf der letzten Schleppe habe ich immer das Gefühl in ein rießiges Stadion hinein zu galoppieren und jedesmal merke ich wie mein Pferd die große Kulisse genießt.- Gänsehaut pur!“ so Andreas Hertkorn aus Bad Waldsee (Oberschwaben). 

Die feierliche Curée und die Bruchverteilung wurde unter den Kastanien im Kurgarten gefeiert. Alle Reiter und Reiterinnen empfingen neben ihren Pferden stehend aus der Hand der Jagdherrschaft und dem Master die Brüche samt Meuteknopf und der ein oder andere war mehr als nur ein bisschen Stolz, dessen was er/sie an diesem Tag mit seinem vierbeinigen Partner geschafft hatte.

 

 

Text: FM

Bilder: Doris Frank-Schneider, Timo Haas, Dr. Armin Kirchdorfer, Emilia Zeitz