Am vergangenen Samstag, den 24.10.2015, lud der Reitverein Hubertus Oberlangenstadt in Oberfranken zur Schleppjagd.
Die Oberlangenstädter haben in der Vergangenheit bereits 24 Schleppjagden ausgerichtet. So war in diesem Jahr ein Doppeljubiläum - 50 Jahre Reitverein Oberlangenstadt und die 25. Schleppjagd in Oberlangenstadt - zu feiern.
Zu Beginn der Jagd waren die Jagdreiter zu einer kurzen, sehr feierlichen ökumenischen Andacht im Schlosspark des Baron und der Baronin von Kützberg eingeladen. In einer tiefgründigen, geistlich-philosophischen Andacht wurden wir durch die beiden Geistlichen auf unsere Verantwortung gegenüber unserer Natur, den Tieren und an diesem Tag natürlich in besonderen Maße der Verantwortung gegenüber Pferden und Hunden hingewiesen.
Sodann ging es auf die Pferde und nach einer kurzen Begrüßung auf die erste Schleppe. Zum Aufgalopp war eine großzügige Wiese gewählt, um Ross und Reiter ein Aufwärmen zu ermöglichen. Bereits hier zeigte sich, dass das ein oder andere Pferd recht aufgeheizt war. Es folgten zwei kurze Schleppen mit Schrittphasen durch botanisch reizvolles, aber für eine Reitjagd doch eher unglücklich gewähltes Gelände.
Nach der dritten Schleppe wurde bereits der erste kurze Stopp mit Bügeltrunk eingelegt. Am Ende der nächsten Schleppe wurde bereits das nächste Mal Hochprozentiges für die Reiter gereicht.
Am Ende der fünften Schleppe kam es durch ein unglückliches Stoppmanöver der Feldführung im Wald zum Sturz einer Reiterin. Es kam niemand zu Schaden. Leider galoppierte das reiterlose Pferd auf der nächstgeplanten Schleppe davon - gefolgt vom Schleppenleger, der das abhanden gekommene Pferd einfing.
Da die Hunde der Frankenmeute auf Trittsiegel jagen und nicht mittels Computerchip programmiert werden können, war es somit hinfällig auf derselben Strecke noch eine weitere Schleppe anzulegen. Durch des beherzte Engagement einer jungen Reiterin vom Reitverein Burgkunstadt-Theissau wurde eine Alternativschrittstrecke zum Mittagsstopp gefunden.
Nach einer Stunde ging es dann wieder Richtung Oberlangenstadt zurück. Nach zwei Schleppen war klar, hier war in der Vorbereitungsphase nicht gut gearbeitet worden.
Ein Jäger, der von der Schleppjagd überrascht wurde, stand plötzlich vor dem Jagdfeld - "not amused" würde der Engländer sagen. Die Oberlangenstädter haben auf der Strecke Sprünge aufgebaut, die allerdings aufgrund ihrer Bauart nicht schleppjagdtauglich waren. Nach insgesamt zehn Schleppen waren wir wieder in Oberlangenstadt zurück.
Für Neueinsteiger mag diese Jagd sicher ein besonderer Termin gewesen sein. Erfahrene Jagdreiter, die diesen Sport mit viel Herzblut, Engagement und auch dem nötigen Respekt für diese wunderbare Sparte des Reitsports pflegen, kamen hier jedoch überhaupt nicht auf ihre Kosten.