Am 29. August lud Benno Fischer zu seiner Geburtstagsjagd auf seinen Hof in Untersteinbach. Ein besonderer Geburtstag- nämlich sein 80.Geburtstag!

 

Ein Alter in dem Andere sich auf ruhigere Tage besinnen oder die diesen Tag auch mal als einen anstrengenden in dem sonst ruhigen Alltag begegnen. Für Benno ein fränkisches Urgestein war es ein Tag ganz nach seiner Façon. Es sollte das getan werden, was für Benno das schönste auf der Welt ist.

 

Menschen sollten sich begegnen, die ihn mögen wie er ist, mit denen er schon viele schöne Stunden verbracht hat und allen das Eine gemein ist: Die Freude am Schleppjagdreiten, an der Jagdmusik, an der Geselligkeit und die Freude an seiner Frankenmeute.

 

Benno, der eigentlich Jens heißt, zählt zu den langjährigsten Mitgliedern des Schleppjagdvereins Frankenmeute. Es heißt sogar er soll der Frankenmeute seine Seele verkauft haben und ist das, was man eine "Lebende Legende" nennt. Es gibt kaum Jagden im Kalender der Frankenmeute, aber auch vieler anderen Süddeutschen Meuten, die er noch nicht geritten ist. Stets aufgefallen durch stilistisch, gutes Reiten und immer engagiert für das Schleppjagdreiten hinter der Meute. Das bedeutete bei Benno auch durchaus, dass er geradeheraus das auf den Punkt bringt was ihm gerade auf dem Herzen liegt. Was nicht immer in diplomatisch, korrekt formulierten Aussagen auf den Tisch kommt und er gar manchmal dem ein oder anderen auf die Nerven ging, so Ehrenpräsident Jürgen Hoeppfner in seiner Laudatio auf den Jubilar. Keiner konnten jedoch dem quirligen Geburtstagskind auf Dauer böse sein, denn sein Humor ist einzigartig. Zudem gehört er zu den Menschen, die auch einiges ertragen können. So soll es Zeiten in seiner aktiven Pikörzeit gegeben haben, in denen er für viele misslichen Situationen verantwortlich gewesen sein soll, selbst wenn er nicht dabei war. Aus diesem Grund wurde er auch zum Ehrenpikör ernannt und wenn es jemanden gibt für den das Signal LES HONEURS erklingen soll, dann ist es unser Jubilar- Benno Fischer. Zum Ehrentag wurde dem Ehrenjubilar durch den Ehrenpräsidenten die Pikörnadel der Frankenmeute in Gold verliehen.

 

Auch sein „Betreuer“ Rainer Herbst brachte in seinen Geburtstagswünschen einmal mehr deren besondere Beziehung auf den Punkt, indem er eine kleine Jagdanekdote aus deren beiden Leben berichtet. So wurde Rainer beim Auschecken im Hotel, nach einem gemeinsamen Jagdwochenden, gefragt, ob es denn seinem Vater auch gefallen hätte. Unter den Geburtstagsgästen machte sich Schmunzeln breit und jeder war emotional berührt, ob dieser wunderbaren Verbindung.

Sodann ging es auf die zwölf Schleppen durch den herrlichen Kiefernwald zwischen Untersteinbach und Wernsbach. Die Handschrift des Jubilars war auf jeder Schleppe zu erkennen. Idealer Sandboden, gemulchte Galoppwege, einladende Sprünge und es ging Schlag auf Schlag. Schrittpausen werden überbewertet und doch immer Hundefreundlich. Ob 90° Kurven oder auch mal Abbiegen im 145° Winkel. Benno stellte seinen Frankenbeagles Aufgaben und sie zeigten ihm einmal mehr, dass Trittsiegel im Wald mit vielen engen Kurven genau eines Beagles würdig ist. Aber auch die Jagdreiter kamen auf ihre Kosten. Tolle neugebaute, wuchtige Sprünge, die sich Pferd und Reiter einladend in den Weg stellten. Dann diese herrliche Schleppe durch einen alten, von der Natur vollständig zurückeroberten Steinbruch- Herrlich!

Aber den wohl eindrücklichsten Moment erlebte die Jagdgesellschaft mitten im Wald bevor es auf die siebte Schleppe gehen sollte. Leo und Armin stehen allein im Wald und stimmen auf ihren Trompes de chasse das Signal „La Peur du Cerf“ (Die Tränen des Hirsches) an. Sowohl die Hundemeute als auch die Jagdgesellschaft wurden nahezu andächtig still- und sodann ging es im Full cry los auf die Schleppe! Wunderbar und unvergesslich!

Es war von Anfang bis zum Ende ein ganz besonderer Tag – ein ganz besonderer Geburtstag!

 

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Benno Fischer und seiner Frau Gabi und all eueren Helfern für die Vorbereitung und Durchführung dieses einzigartigen Events.

Text: Dr. Armin Kirchdorfer
Fotos: Doris Frank-Schneider