Schleppjagd in St. Bernhard

Einmal knackig bitte

Eine relativ kurze, knackige aber nichts desto trotz eine wunderschöne Jagd vor purer Herbstkulisse bei bestem Wetter und strahlendem Sonnenschein erwartete die über dreißig Reiter des Schleppjagdvereins Frankenmeute und ihre Gäste. So lockte diese Jagd, die nicht zu den Bestandsjagden im Frankenmeute Kalender gehört alte und neue Mitglieder der Frankenmeute aus nah und fern, Neulinge und Erfahrene, Freunde und Gäste an und hielt was sie versprach: pure Freude am Schleppjagdreiten und an der Arbeit der fleißigen Beagles.

 

 

Zu Gast bei Familie Melanie und Dominic Schneider auf ihrem Pferdehof, stärkten sich die Reiter erst einmal gemeinsam beim Stell- Dich ein an dem Buffet das Houndslady Birgit Höpfner zusammen mit Karin Fleischmann und Nicole Schuster gezaubert hatte. Nach der Begrüßung durch Jagdherren Hermann Zacher und Master Uwe Hochbrückner, ging es hinter den Hunden mit der Equipage Anina Stosch, Peter Hochbrückner und Franz Rettenmaier unter der Feldführung von Kristina und Dirk Ehrlich von der Frankemeute pünktlich auf die Strecke.

 

 

Sechs lange Schleppen wurden auf den phantastischen Wiesen der unendlichen Weiten im thüringischen Zipfel kurz hinter Bad Königshofen bei besten Bodenverhältnissen geritten und gemeinsam konnten die Jagdreiter einmal so richtig, aber so richtig ausgedehnt im Rhythmus der Pferde galoppieren. Das ist pure gelebte Freude eines jeden Jagdreiters!

 

 

Lange Wiesentäler hinauf und hinab, gesäumt von Hecken in buntem Gewand vor herbstlich prächtiger Kulisse umgebender Wälder, das war Schleppjagdreiten Natur pur!

 

 

Die Hunde mussten richtig arbeiten, sie durften mitnichten einfach geradeaus vor sich hinsausen, nein, sie wurden von den Schleppenlegern vor viele Herausforderungen gestellt die sie dank ihrer feinen Spürnasen dann auch bewältigten. Ohne natürliche Deckung und - aus Hundesicht - auch oft ohne jede Logik, Sinn und Verstand nicht den natürlichen Gegebenheiten folgend, wie es jedes flüchtende Wild machen würde, wurde da die Richtung gewechselt, abgebogen und im langen Bogen geschleppt. Aber das ist eben das, was zum einen die Schleppjagd ausmacht: die Hunde wirklich ins Jagen zu bringen und ihre feinen Spürnasen heraus zu fordern und zum anderen das Vergnügen, sie bei ihrer Arbeit mit ihrem Ehrgeiz, Fleiß und ihrer puren Freude zu beobachten.

 

Das war ein Genuss, in den nicht nur das Jagdfeld kam, sondern auch die beiden Schleppenleger Judith Gundelwein vom RV Römhild und Dr. Armin Kirchdorfer, Präsident der Frankenmeute. Beispielsweise wurde die vierte Schleppe als U angelegt, unterhalb des Hügels ging es los, unter alten Bäumen dem mäandernden Bach entlang, dann nach einem km in einen Linksbogen bergan um oberhalb auf einer Wiese wieder retour zu reiten. Für die Schleppenleger ein phantastischer Blick von oben auf die arbeitenden Hunde und das Jagdfeld. Am Schleppenende auf einer großen Wiese einer Waldlichtung, gesellten sich zu der herbstlichen Pracht der Natur alle Farben der Reiter in grün, rot, schwarz und weiß als die Reiter auf die wartenden Schleppenleder zu galoppierten.

 

 

Die Jagdhornbläser der Neuhöfer Jagdhornbläsergruppe gestalteten nicht nur das Stell- Dich ein, sie waren auch zum einen mit der Autokolonne und separat mit Dominik Schneider und den Fotographen unterwegs. Dadurch konnten sie die Reiter zum Schleppenanfang erfreuen und zugleich am Schleppenende mit ihren Signalen begrüßen.

 

 

Zum Ende der Jagd traf man sich wieder zum Curée und die Hunde erhielten ihren wohlverdienten Pansen, die Jagdreiter Jagdknopf und Bruch.

 

Gemeinsam ließ man dann den Jagdtag bei all den Köstlichkeiten vom Buffet ausklingen und alle fuhren mit diesem wunderbar wohlig lächelnden Nach-Jagd-Gefühl, das nur diese einzigartige Mischung aus Adrenalin und Glückshormonen einer Jagd erzeugt, nach Hause.

 

 

Wie erscholl es so aus tiefstem Herzen kommend immer wieder auf dieser Jagd: „Heeeerrrrrrlich…“ ja, so war diese Jagd in St. Bernhard, herrlich!

 

Unser Dank geht an die Familie Schneider für die Gastfreundschaft und an die vielen fleißigen Helfer, die wie immer auch diese Jagd der Frankenmeute mit ihrem Einsatz erst möglich gemacht haben.

 

 

Bilder: Stephanie Empter

 

Text: Reinula Böcker