Alles hat mal ein Ende, so auch die Jagdsaison 2021 der Frankenmeute! Das Jahr fing zögerlich an, jeder in der Ungewissheit, was macht Corona, welche Auflagen müssen erfüllt werden und dürfen wir überhaupt gemeinsam das Training starten? Es musste ja irgendwie weitergehen, für die Hunde und den Verein, und so kam es dann doch Schlag auf Schlag - Trainings, Meuteprüfung und die Jagdtermine standen fest.
So begann diese großartige Saison mit ihren vielen Highlights im Jagdkalender der Frankenmeute unter der „neuen“ Normalität und verging Wochenende um Wochenende und nach knapp 3 Monaten war sie auch schon wieder vorbei! „So schnell wie dieses Jahr ging es noch nie!“ erinnerte sich Alessandra Pflaum, Pikör der Frankenmeute.
Dieser Tag der Abschlussjagd ist auch für die Piköre mit einem weinendem und einem lachenden Auge immer ein krönender Abschluss, denn hier treffen sich endlich alle Mitglieder der Equipage aus dem ganzen Frankenland an einem Termin um gemeinsam zu helfen, zusammen zu reiten und die vielen erlebten Höhepunkte des Jahres Revue passieren zu lassen. Hier geht es nicht darum das jeder aktiv am heutigen Tag reitet, nein auch die, die gerade nicht „beritten“ sind oder verletzt, auch die sind ohne zu zögern da und packen mit an wo helfende Hände benötigt werden!
Und es ist der Tag vor der wohlverdienten Winterpause! Denn die Arbeit und der Zeitaufwand eines Pikörs unterm Jahr ist weitaus vielfältiger und mehr als meist gedacht. Über das Konditions- und Durchlässigkeitstraining der eigenen Pferde bis hin zum Springen und Galoppieren in der Gruppe, der eigenen Disziplin und der Umgang mit der Hetzpeitsche, den Trainings gemeinsam mit den Hunden und den Pferden, Mitorganisation von Eigenveranstaltungen, Hindernissauf- und Abbau, Teilnahme an den eingeteilten Terminen bis hin zum Kuchenbacken – all das lässt die Equipage zu dieser „krassen Herde“ zusammen wachsen, die sie sind. „Wir sind alle total unterschiedlich, haben aber alle irgendwie den gleichen Knall“ freuen sich der Präsident Dr. Armin Kirchdorfer und der Master Uwe Hochbrückner über ihre Mannschaft.
Nicht nur die Piköre sind an diesem Samstag, den 20.11.2021 in das beschauliche Schlossstädtchen Ellingen gekommen auch über 30 Reiter und viele Bläser der Schanzer Parforce Ingolstadt, Reiterlichen Jagdhornbläser München und Trompes Franconiennes sind der Einladung gefolgt um mit der Frankenmeute den letzten Meet des Jahres zusammen zu genießen. Auch die Präsidentin, Katja Grimm, der befreundeten Hart-Meute, ließ es sich nicht nehmen um mit uns zu reiten.
Im wunderschön dekorierten Saal des Bräustüberl der Schlossanlage Ellingen trafen sich die Teilnehmer bei bester Laune ein und erfreuten sich über Deftiges und Süßes auf dem Frühstücksbuffet. Dr. Armin Kirchdorfer begrüßte die Angereisten und bedankte sich bei den beiden Jagdherrinnen Juliane Kaiser und Steffi Bäume für die Übernahme dieser letzten Schleppjagd und wünschte allen einen tollen sportlichen und unfallfreien Tag mit viel Freude an den Hunden, Pferden und der musikalischen Begleitung – mit den Worten „genießt einfach alle diesen wunderbaren Herzenstag“ schloss er seine kurze Ansprache.
Dies war der Startschuss für die Reiter, ihre, zum letzten Mal in dieser Saison, herausgeputzen Pferde zu satteln und sich vor dem Burggraben in wunderschöner herbstlicher Kulisse, im Hintergrund das prächtige Schloss, zu sammeln und die Meute zu begrüßen.
Mit den Beagles ging es aus Ellingen heraus auf die sportliche Strecke über insgesamt 7 Schleppen. Der erste lang gezogene Run durch den immer noch in goldgelber Pracht stehenden Wald, heraus auf eine weitläufige Wiese von den ersten Signalen der Bläser getragen, Bergaufsprung in eine Weide um gleich auch schon wieder herauszuspringen. Entlang des Waldrandes überdacht von kräftigen Bäumen, immer noch die Klänge der Hörner im Rücken über den bestens präparierten Graben auf die Anhöhe wo die Hunde und Reiter von den beiden Schleppenlegern und weiteren Jagdhornbläsern in Empfang genommen wurden. Was für ein wunderbarer Auftakt der allen ein lächeln ins Gesicht zauberte!
Getragen von einem Klangteppich an Signalen der Trompes kamen die Reiter nicht nur in musikalischen Genuss sondern auch die sportlich ausgewählte Strecke, mit bestem federndem Geläuf über Wiesewege, an Waldrändern entlang, bergauf- und ab perfekt um die Pferde richtig galoppieren zu lassen aber dann doch auch gespickt mit einigen gut zu springenden, wunderschön dekorierten Hindernissen forderte in Wendungen und Engstellen dabei immer wieder die Rittigkeit und Reaktionsschnelligkeit des Reiter-Pferdegespanns.
Die Handschrift des Teams der Frankenmeute rund um Dr. Armin Kirchdorfer war unübersehbar, die sich auf die Fahne geschrieben haben, sportliche Jagden hinter spurtreuen, schnellen und eifrigen Beagles im herrlichen Frankenland zu reiten, dabei die Strecken mit viel Herzblut auszusuchen, sportlich und faire aber dennoch jagdliche Hindernisse an gut ausgewählten Standorten zu bauen, die Bläser und Fotografen an den richtigen Stellen zu positionieren und mit viel herzlichen Miteinander die Liebe zu unserem Sport, den Pferden und Hunden und der Tradition des Schleppjagdreitens zu vereinen.
Nach einer kurzen Rast machte sich die Jagdgesellschaft für 3 weitere Runs wieder in Richtung Ellingen auf. Bei der letzten Schleppe der Saison war für alle noch einmal höchste Konzentration angesagt. Die eifrigen Beagles mussten ihre Spürnasen gut auf der Spur haben, da diese eine Rückschleppe war mit Auszügen der ersten beiden Runs. Die schlauen Hunde ließen sich durch die vielen „alten“ Spuren nicht beirren, jagten mustergültig der frisch gelegten Duft- und Hufspur der beiden Schleppenpferde nach. Herrlich mit anzusehen, wie schnell, eifrig und hochkonzentriert die Beagles auch noch am Ende der Saison waren! Die Reiter wohlwissend dem nahendem Ende genossen den flotten Galopp den Berg hinab, den Weidenein- und aussprung, links in den Wald hinein, ein letztes Mal den herbstlichen Duft in der Nase und die klingenden Jagdhörner im Ohr, bevor auch schon ein schallendes Halali Halali das Ende der Jagd verkündete.
Nachdem die Hunde ihre Belohnung, den Pansen, vertilgt, die Brüche verteilt und alle Tiere gut versorgt im Hänger verstaut waren hieß es, im voll besetzten Bräustüberl, am Ende einer Saison „Danke“ zu sagen. Der Präsident Dr. Armin Kirchdorfer und Master Uwe Hochbrückner bedankten sich den beiden Jagdherrinnen Juliane Kaiser uns Steffi Bäume mit wunderschönen in den fränkischen Farben rot-weiß gehaltenem Blumensträußen. Ein ganz besonderer Dank ging an unsere Houndslady Birgit Hoepffner für ihre aufopferungsvolle Pflege unseres Herzstücks – den Beagles – der Frankenmeute! Vielen Dank auch an Nicole Schuster und Karin Fleischmann, die Birgit helfend zur Seite stehen! Auch unserer treuen, immer gut gelaunten Fotografin Doris Frank-Schneider, die wir dieses Jahr fast auf jeder unserer Veranstaltungen begrüßen durften, wurde sich mit einem Strauß gedankt!
Nachdem die Blumensträuße verteilt waren durfte sich die Equipage aufreihen und es wurde sich mit reichlich lobenden Worten und einem Geschenk für die tolle Arbeit in diesem Jahr bedankt. Als der Master mit einem weiteren Blumenstrauß um die Ecke kam um sich bei seiner Pikörin „vorne rechts“ Anina Stosch für 10 treue Jahre an seiner Seite zu bedanken, war diese sehr kurz sprachlos – „unsere Jagdreiter-Ehe ist jetzt aber bis zum Frühjahr geschieden“ scherzte lachend Anina in ihrer typischen Art.
Natürlich muss auch noch vielen, vielen weiteren tollen Menschen für das Gelingen einer so wunderschönen Saison 2021 gedankt werden:
DANKE all denen die bei den vielen wunderbaren Schleppjagden im Vorfeld gearbeitet, telefoniert, organisiert, gebaut, dekoriert und mit gefiebert haben.
DANKE all denen die in diesem Jahr eine Jagdherrschaft übernommen haben-durch euer Engagement können diese Tage erst wirklich realisiert werden.
DANKE euch lieben Bläsergruppen ihr haucht den Jagdtagen dieses besondere Flair ein.
DANKE unseren Fotografinnen, ihr müsst uns immer schnell vorweg und hinterherjagen und ihr schafft mit eurer KUNST Bilder für Herz und Seele.
DANKE unserem Team im Hintergrund, die auf den Jagden sich immer so phantastisch um unsere Hunde kümmern und auch unsere Zeichensprache immer richtig deuten
DANKE an unsere wunderbaren Pferde und Hunde-für unsere tierischen Partner ist jedes Event Leistungssport und wir sind unsagbar stolz auf unsere Pferde und unsere Hunde.
DANKE an unsere tolle Equipage! Ihr seid einfach die geilste Herde!
DANKE an euch ihr lieben Jagdreiter und Gäste, die ihr immer mit uns reitet und somit Botschafter für unseren tollen Sport seid. Wir freuen uns riesig in euch soooooviele tolle Jagdreiterfreund*Innen finden zu dürfen und mit euch diese wunderbaren Momente teilen zu dürfen!
Wir wünschen euch eine schöne, ruhige und besinnliche Adventszeit und vor allem viele schöne Erinnerungen an diese Saison. Bleibt gesund und wir freuen uns auf EUCH im nächsten Jahr!
Text: Christine Wägelein
Danksagung: Dr. Armin Kirchdorfer
Bilder: Doris Frank-Schneider (mehr Fotos auf ihrer Facebookseite)