Mehr als einmal wanderte der Blick besorgt nach oben, als die ersten Reiter in Ellingen eintrafen. Regen, Kälte und ein eisiger Wind hatten an den Vortagen für wenig Hoffnung auf zumindest boden-ständiges Jagdwetter gesorgt.
Doch an diesem 21. November fand kurz vor dem Stelldichein dann tatsächlich die Sonne ihren Weg durch die Wolken und verwandelte die Sorgenfalten auf so mancher Stirn in ein versöhnliches Lächeln. Trotzdem konnte der kurz-fristige Wetterumschwung nicht so viele Jagdreiter locken, wie wir es uns gewünscht hatten.
Präsident Jürgen Hoepffner hatte es schon bei der Begrüßung prophezeit – wer das Sofa dem Pferderücken an diesem Jagdtag vorzog, der hat definitiv etwas verpasst!
Vor der herrlichen Kulisse des Schlosses Ellingen geht es, begleitet von den zu Höchstform aufgelaufenen Jagdhornbläsergruppen, aus dem Gutshof hinaus auf die erste Schleppe.
Der Boden hat den Regen gut weggesteckt, uns erwartete erstklassiges Geläuf auf einer abwechslungsreichen Strecke. Schon nach dem ersten Run war allen die Freude ins Gesicht geschrieben. Die Beagles in Top-Form, laut und sehr schnell schießen sie wie aus der Pistole geschossen auf die ausschließlich auf Trittsiegel liegende Schleppe.
Das Jagdfeld erwarten auf dem ersten Run zwei Hindernisse und ein Graben, um danach auf einer Anhöhe die Hunde wieder zu treffen. Nicht unwesentlich zum Genuss der Jagd trugen übrigens die Signale der Schanzer-Parforce, Trompe Franconiennes, Main-Paforce und der reiterlichen Jagdhornbläser Nürnberg bei! Auch die vielen Zuschauer konnten nahezu jede Schleppe auf den weitläufigen Flächen rund um den Flüglinger Berg verfolgen, das Geläut der Hunde durch Wiesentäler und Wälder schallen hören – live mit Dolby surround quasi, allerdings um Welten besser als im Heimkino!
Zum Curée traf die Jagdgesellschaft wieder im Gutshof des Schlosses Ellingen ein, um den Hunden ein letztes Mal in diesem Jahr mit dem Pansen für ihre Arbeit zu danken. Die zeigen sich nach den acht Schleppen topfit und erwarten freudig ihre Belohnung inmitten der Jagdreiter.
Wie immer, wenn etwas seinen Abschluss findet, kommt man ins Überlegen. Irgendwie geht das Jahr so schnell zu Ende, so scheint es zumindest.
Vielleicht, weil die Saison 2015 so schön war! Vielleicht aber auch, weil wir während der Saison der Zeit manchmal den Wind aus den Segeln nehmen und stattdessen Wochenende für Wochenende dem gelebten Moment Vortritt gewähren.
Horrido!