Am 18.11 wurde im herrlichen Barockschloss Ellingen die Abschlussjagd der Frankenmeute gefeiert. „Bei euch einen Jagdtag erleben zu dürfen ist mehr als nur das Bild von Hunden und Pferden zu genießen. Wir Bläser kommen auf vielen Jagden während der gesamten Saison herum, aber das was wir bei euch erleben dürfen ist wahrlich besonders. Es ist wie Teil eines großen Familientages sein zu dürfen, mit allem was dazugehört. Herrliche Landschaften, tolle Hunde, tolle Pferde, einzigartige Musik und ein Übermaß an Herzlichkeit“, so schwärmte eine Bläserin bei der Bruchverteilung. 

Ähnlich, müssen wir Schreiberlinge zugeben, ging es uns auch bei dieser letzten Schleppjagd der Frankenmeute der Saison 2023. Die Stimmung, die wir sowohl in der letztjährigen als auch in dieser Saison auf nahezu allen Veranstaltungen wahrnehmen konnten, ist auch für uns wahrlich einzigartig. Man möchte fast sagen, es trifft sich die Familie am Wochenende und dabei wird noch Schleppjagd geritten. So war es auch an diesem Samstag kurz vor dem ersten Advent in Ellingen. Die Jagdherrschaft für diese Veranstaltung wurde in diesem Jahr von Andrea und Achim Walter übernommmen und dafür sagen wir an dieser Stelle auch noch einmal ein herzliches Dankeschön.

 

 

Zum Stelldichein im alten Gutshof der Schlossanlage trafen schließlich die Jagdgesellschaft, Bläser und die Beagles der Frankenmeute, unter der Führung des Masters Uwe Hochbrückner mit seiner Equipage, Christine Wägelein, Franz Rettenmaier, Andreas Hertkorn (Gastpikör), Michael Hess und Rainer Herbst, zusammen. Vereinzeltes Wiehern von Pferde, Hufgetrappel auf dem geschichtsträchtigen Schlosshof, Hundegebell aus der Ferne und die Fanfaren der Hornbläser in Es und D vermischten sich bereits hier zu einem Bild. Als die Hunde dann zwischen den Gesindehäusern  und der alten Reithalle des Schlosses hervorkamen, erweckte das bei Zuschauern und allen beteiligten ein ganz besonderes Gefühl. Gänsehaut pur! 

Sodann ging es hinaus auf die wunderbare Strecke rund um den Flüglinger Berg bei Weimersheim. Wir gehen davon aus, dass uns der Wettergott mag. Denn, nach dem durchwachsenen Wetter in der Woche bot sich an diesem Jagdtag die Natur in all ihren herrlichen Farben. Die goldbraunen Blätter harmonierten mit dem Grün und dem wunderschönen Sonnenschein. Einzigartige Bilder boten sich an! Dazwischen Hunde, dampfende Pferde und die Bläser in ihren bunten Tenues. Vollkommener hätte es nicht sein können.

Leider konnten in diesem Jahr aus organisatorischen Gründen keine Sprünge aufgebaut werden, unsere Reiter haben es uns verziehen. Dennoch bot sich auch unserem Jagdfeld herrliche Momente. Im tosenden Galopp hinter den Beagles, vorbei an den Musikern der Ralley trompes franconiennens und der „Parforce Grenzenlos“. Stets zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort bedeutet auch für die zahlreichen Bläser beider Gruppen neben ihrer Musikalität ein hohes Maß an Flexibilität. Dass die Bläser nicht nur schmückendes Beiwerk sind zeigte sich auf der fünften Schleppe.

Noch lange bevor das Jagdfeld die Schleppe abarbeitete, waren die Bläser zu gegen und „informierten“ einen Sprung Rehe, dass hier bald was los sein wird. Ganz unaufgeregt trotten die nahezu 30 Rehe außer Sichtweite und kurz darauf kamen schon die Schleppenleger der Frankenmeute. Für Bläser und auch Zuschauer, die die Situation im Vorfeld mitbekommen haben, bot sich nun ein sehr spannender Moment, den man im Jagdfeld leider meist nicht mitbekommt. Die große Frage ist in diesem Moment: Was machen nun die Hunde?

Die Beagles der Frankenmeute laufen auf Trittsiegel, das heißt es gibt keinerlei künstliche Duftstoffe, sondern einzig und allein die frischen Bodenverletzungen, Schweißperlen und den Eigengeruch der Schleppenlegerpferde. Was machen die Beagles mit der Wildfährte? Lassen sie sich verleiten?

 

Auch bei der letzten Jagd der Saison stellten die Beagles der Frankenmeute ihre phänomenale Qualität unter Beweis. Einer der Kopfhunde hob zwar bei der Kreuzung der Wildfährte kurz den Kopf, ließ sich aber nicht ablenken. EINFACH HERVORRAGEND! 

Diejenigen, die viel mit Hunden arbeiten, wissen in so einem Moment, wie stolz man als Meuteführer ist. Denn genau für diese Situationen trainieren viele Menschen ob sur pied oder zu Pferd mit dem Pack das ganze Frühjahr hindurch. Der Aufwand, der hier von unseren Ehrenamtlichen geleistet ist nicht mit Worten zu beschreiben.

DANKE Birgit, Uwe, Herma, Karin, Nicole, Anina, Regina, Christine, Lisa-Marie, Michael, Franz, Armin.

 

Euer Einsatz für diese Meute ist einzigartig!

Im Folgenden ging es vorbei an Schafherden und es boten sich herrliche Galoppstrecken mit wechselndem Gelände für Ross und Reiter. Dazwischen immer wieder Hörnerklang mit eindrucksvollem Echo aus den Wäldern. Kurz vor dem kleinen mittelfränkischen Örtchen Weimersheim sahen die Zuschauer, dass das Jagdfeld mitten auf weiter Flur angehalten wurde. Was war da los?

Auf vielfachen Wunsch trug auch in diesem Jahr Master Uwe Hochbrückner ein Novembergedicht vor. Er übergab die Hunde seiner Equipage, stellte sich mit seiner imposanten Stute vor das Jagdfeld und rezitierte folgendes Gedicht.

 „Das gibt’s nur bei euch Frangga“, so Alex Boht, mit strahlenden Augen. 

Im Nuh war die Jagd geritten und das letzte Curée wurde zu Ehren der Hunde verteilt. Das letzte Mal die Ehrenfanfare für die Piköre gespielt. Und als dann schon fast traditionell von den Trompes die „Tränen des Hirsches“ gespielt wurde, standen einige Reiter neben ihren treuen Pferden und es kullerte die ein oder andere Träne. 

Nachdem Hunde und Pferde abgepflegt waren, traf sich die ganze Family im barocken Saal des Bräustüberls. Hier sprach der Präsident der Meute, Dr. Armin Kirchdorfer, all diesen tollen Menschen, ob Veranstaltern, Reitern, Bläsern, Fotografen, Equipage, die in diesem Jahr für einen derart wunderschönen Zusammenhalt gesorgt haben in einer sehr emotionalen Reden einen ganz besonderen Dank aus.

 Wir als Schreiberlinge des Vereins sprechen nun Ihnen, unserer Leserschaft,  ein von ganzem Herzen kommendes, „Vergelts Gott“ für ein außerordentlich schönes Meutejahr 2023 aus und sagen nun leise „Servus“.

 

Bleiben sie uns gewogen!

Text: FM

Bilder: Michaela Rudolf, Doris Frank-Schneider, Armin Kirchdorfer