34. Hubertusjagd in Friedrichsruhe der Reiterlichen Jagdhornbläsern Künzelsau

 

Die Schleppjagd in Friedrichsruhe genießt seit vielen Jahren einen legendären Ruf. Zum einen Dank des großen Engagements der Veranstalter, den Reiterlichen Jagdhornbläsergruppe 1987 Künzelsau – Hofratsmühle e.v. (das will einmal in voller Korrektheit erwähnt sein!) die diesen besonderen Event Jahr um Jahr mit viel Mühe und Aufwand gestaltet, zum anderen Dank der spektakulären Schleppen im Sall-Tal, die jedes Jagdreiterherz höher schlagen lassen und Dank der Hardt Meute Badischer Schleppjagdverein, die diese Jagd mit mit ihren Grand Anglo Francais traditionell durchführen.

 

Dieses Jahr trat der Schleppjagdverein Frankenmeute mit seinen Beagles zur Jagdvertretung der Hardt-Meute an. Beide Meuten jagen auf Trittsiegel und beide Hunderassen zeichnen sich durch hohen Jagdeifer, Spurtreue und eifriges Spurgeläut aus. Die „großen Franzosen“ haben darüber hinaus unter den Reitern den Ruf, besonders schnell zu sein und trugen mit ihrer Arbeit maßgeblich dazu bei, die Jagd in Friedrichsruhe zu einem besonderen Event im Jagdkalender werden zu lassen. 

 

 

Eine ganz schön große Verantwortung lastete so auf den Schultern der Beagles der Frankenmeute, galt es doch als Vertretung einen ebenso „guten Job“ zu machen. Die Hunde allerdings verspürten wohl wenig davon, Master Uwe Hochbrückner, Präsident Dr. Armin Kirchdorfer und die Frankenmeute- Equipage mit Jointmaster der Hardt Meute Andrea Wiehn umso mehr. Im Vorjahr ritten Master und Präsident der Frankenmeute als Gäste mit an den Hunden die Jagd mit und kannten so zumindest die Strecke bereits mitsamt den Herausforderungen, die diese den Hunden stellt und die dem nachfolgenden Jagdfeld nicht immer bewusst sind. Speziell die Runs durch den Fluss sind etwas, das die Beagles der Frankenmeute so eigentlich nicht kennen und das sie zuhause auch nicht üben können. Nun stand also die Bewährungsprobe an, Challenge accepted!

 

 

Zum Stell-Dich- ein am Golf-Club Heilbronn Hohenlohe in Friedrichsruhe trafen sich traditionsgemäß am 01. November über 50 Reiter, um gemeinsam zu jagen. Nach dem Frühstück ritt man gemeinsam zum herrlichen Jagdschloss des Wald und Schlosshotels und brach nach der Begrüßung durch Hubert Sanwald, Master Uwe Hochbrückner und Bürgermeister Klaus Gross zur Jagd auf.

 

 

Eine erste von insgesamt sieben schönen Schleppen, führte die Jagdgesellschaft zum Aufwärmen über schöne Wiesen, der Abstieg zum Salltal durch den Wald erfolgte dann im Schritt aus Rücksicht auf die Pferde. Und dort warteten dann die Runs, wegen der man in Friedrichsruhe mitreitet: lange schöne Wiesenschleppen mit vielen jagdgerechten Hindernissen – von klein bis sportlich- und den berühmten Flussdurchritten im vollen Tempo.

 

 

Und hier mussten sich dann die Beagles beweisen! Jagen auf Trittsiegel bedeutet ja, dass die feinen Spürnasen die Bodenverletzungen erschnuppern, die vorausreitende Pferde verursachen - in diesem Fall geritten von Bettina von Welck von der Hardt Meute, Patricia Kamm von der Frankenmeute und Werner Mugrauer. Logischerweise klappt das mit dem Trittsiegel im Fluss so schon mal nicht.

 

Also war hier bei den Hunden Verstand und Logik gefragt um erst einmal durchs Wasser zu sausen und darauf zu vertrauen, dass die Spur auf der gegenüberliegenden Flussseite schon weiter geht. Und diese für sie unbekannte Aufgabe haben die klugen Beagles mit Bravour gemeistert, voller Eifer preschten sie durch die Furten und sausten in hohem Tempo die Schleppen ab. „Da ist schon eine ganz schöne Portion Spannung von uns allen abgefallen, als wir gesehen haben, dass unsere Hunde auch diese Herausforderung so super gemeistert haben!“ bekannte Master Uwe Hochbrückner.

 

 

Obwohl die Zuschauer nicht alle Schleppen voll einsehen können, zieht die Schleppjagd in Friedrichsruhe jedes Jahr sehr viele an, und so verfolgten auch dieses Mal über 200 Interessierte die Jagd und fanden regen Kontakt mit den Reitern beim Stopp an der Sallhütte. Die einen stärkten sich für die weitere Jagd, die anderen stellten Fragen um Fragen und viele Kinder durften dann „auch mal streicheln“. Leuchtende Augen und viele lachende Gesichter waren hier die Belohnung und wer weiß, vielleicht legt diese Begegnung mit den wunderbaren Pferden den Grundstein für eine kleine Reiterkarriere?

 

Auf der Halali- Wiese erwartete die Reiter dann ein traditionelles Feuer um das die Jagdreiter sich gesellten um Bruch und Jagdknopf entgegen zu nehmen und die traditionellen Grüße Weidmanns- Heil und Weidmanns- Dank auszutauschen. Musikalisch begleitet wurde die Jagd rundum wunderbar von den gastgebenden Jagdhornbläsern Künzelsau.

 

 

„Wir wollten unbedingt für unsere Freunde die Hardt Meute und ihre Reiter einen tollen Jagdtag gestalten. Wenn ich mich so umschaue und die glücklichen Gesichter sehe, dann ist uns das, auch dank unserer tollen Hunde wirklich gelungen.“ fasste Präsident Dr. Armin Kirchdorfer den Tag zusammen. Dank geht aber auch an die vielen Helfer zu Fuß, allen voran Clemens von Welck für sein großes Engagement.

 

 

 

Liebe Freunde von der Hardt Meute, liebe Jagdhornbläser Künzelsau, wir danken euch für euer Vertrauen und die super Unterstützung an diesem besonderen Tag, den wir für euch mitgestalten durften!

 

 

 

Besonderer Dank geht auch an Sascha Feuster für die wunderschönen Fotos und an die Jagdhornbläser Künzelsau, die diese jedem Reiter zum Geschenk machten - eine tolle Geste und eine bleibende Erinnerung.

 

 

Fotos: Sascha Feuster www.tausendsascha.de

 

Text: Reinula Böcker