Jagdlehrgang mit Abschlussjagd am LLZ Ansbach

 

Das Landesleistungszentrum Ansbach unter der bewährten Leitung des Schulleiters Pferdewirtschaftmeister Klaus Eikermann bietet der Frankenmeute und ihrem Mitgliedern nun schon seit einigen Jahren ein verlässliches, ausbildendes Zuhause und offeriert unter dem Jahr viele spezielle Angebote für Jagdreiter, als spezielles Highlight den mehrtägigen Jagdlehrgang in Kooperation mit der Frankenmeute. Auch dieses Jahr war dieser unter den Jagdreitern und solchen die es werden wollen heiß begehrte Lehrgang schon im Frühjahr schnell ausgebucht. Kein Wunder, denn eine solch fachkundige, umfassende und kompakte Lern- und Trainingsmöglichkeit auf einer so abwechslungsreichen und vielseitigen Turnier- Geländestrecke wie in Ansbach, findet sich selten. Da sind Pferd und Reiter nicht nur gut untergebracht und aufgehoben, sondern da wird auch hochprofessionell trainiert.

 

 

Das LLZ Ansbach ist als Ausbildungsstätte des Bayerischen Reit- und Fahrverbandes und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung selbstredend auf einem sehr hohen Niveau unterwegs, wenn es um professionelle Ausbildung von Reiter und Pferd geht. Ein Blick in das Lehrgangsangebot zeigt dies eindrücklich (und lohnt sich immer!).

 

 

 

In den vier praktischen Lerneinheiten des Jagdlehrgangs trainierte, forderte und förderte Klaus Eikermann wirklich jedes einzelne Pferde- Reiterpaar individuell und seinen Fähigkeiten angemessen. So bemerkten dann auch einige Teilnehmer schon nach den wenigen Einheiten eine positive Veränderung bei ihren Pferden. Darüber hinaus, bot der Kurs auch ganz fundierten theoretischen Unterricht – von der richtigen Ausrüstung über den richtigen Sitz bis hin zu dem Fachwissen rund um den Leistungssport Jagdreiten mit seinen Traditionen und Verhaltensregeln, bei dem die Schatzmeisterin und Mitglied der Equipage der Frankenmeute, Lisa- Maria Seidl Trainingsleiter Klaus Eikermann tatkräftig unterstützte.

 

 

Einmal mehr kam dabei auch zur Sprache, wie wenig reglementiert das Jagdreiten im Vergleich zu anderen Reitsportdisziplinen ist. In LPO und Co findet sich nicht wirklich viel Hilfreiches für jemanden, der neu einsteigen möchte. Für Viele erscheint auf dem ersten Blick nur die Frage wichtig: muss ich einen Jagdrock anziehen? (NEIN, ordentliche Turnierkleidung reicht aus). Der Mangel an offiziellem Regelwerk bedeutet aber nicht, dass es keine Regeln und Pflichten einzuhalten gilt. Aber diese entspringen eher dem verantwortungsbewussten Umgang mit seinem Pferd, den anderen Reitern und sich selbst. Und wenn man dann noch die erfahrenen Kollegen klug beobachtet oder einfach mal um Rat fragt, dann sind auch die Regeln der Jagd schnell zu lernen.

 

 

 

So wurden in den theoretischen Einheiten den zum Teil noch etwas skeptischen Aspiranten, aber auch den Jagdreiterkollegen aus anderen Meuten fundiert und ausführlich alle Fragen rund um den Mythos Jagdreiten erklärt und aufgezeigt, was modernes Jagdreiten mit der Frankenmeute bedeutet: das Feuer der Tradition weitergeben – und nicht die Asche derselben anbeten.

 

Ja, Jagdreiten ist ein traditionsreicher Sport. Aber es bedarf auch der Justierung einiger Aspekte, ohne die der Sport nicht in die Gegenwart weiter getragen werden kann. Sicherheit!!! Steht für alle Reiter an erster Stelle, bei allem Spaß beim Reiten hinter den Hunden, wollen die Reiter mit ihren Pferden gesund ankommen. Diese Sicherheit – das hat die Frankenmeute sich als erste auf die Fahnen geschrieben – kann ihr Fundament nur in der professionellen Ausbildung von Reiter und Pferd, der konsequenten Weiterbildung und dem regelmäßigen Training finden.

 

 

Dazu gehört auch, dass Reiter, die heutzutage ja nicht mehr in Vereinen mit eigenem jagdreiterlichen Geschehen aufwachsen, das nötige fundierte Hintergrundwissen zum Reiten im Feld erhalten und darüber hinaus im begleiteten Rahmen – wie in den vielen Roadshows der Frankenmeute oder eben in den Trainings und dem Lehrgang am LLZ praktisch ausprobieren können. Ebenso wurde im Lehrgang vertieft, wie ein Pferd zu trainieren ist um bis zum Curée einer langen Jagd fit und leistungsfähig zu sein, um nicht nur körperlich sondern auch im Kopf die Herausforderungen bis zur letzten Schleppe noch gut bewältigen zu können. Ebenso wurde mit der Idee aufgeräumt, beim Jagdreiten würden sich alle Zwei- und Vierbeiner sammeln, die in den anderen Reitsportdisziplinen nicht zurande gekommen sind. Schnell wurde klar: im Jagdfeld bei hohem Tempo sein Pferd an den Hilfen über Hindernisse und Sprünge zu reiten, erfordert gute Dressur-, Spring-, und Geländearbeit im Vorfeld. Jagdreiten ist ein durchaus aufwändiges Freizeitvergnügen und Leistungssport – für das Pferd und den Reiter.

 

 

 

Gekrönt wurde der Lehrgang wie jedes Jahr mit einer Abschlussjagd, bei der die zwei- und vierbeinigen Schüler ihr erlerntes oder vertieftes Können in einer echten Jagd unter Beweis stellen konnten. Viele Reiter kamen von der Frankenmeute und anderen Meuten aus nah und fern dazu und unterstützten gemeinsam mit dem Team vom LLZ mit ihrem Mitreiten die neuen Jagdreiterfreunde. Sie zeigten nicht nur ihre Wertschätzung dem Lehrgang als solchen gegenüber, sondern lebten einmal mehr das, was die Jagden der Frankenmeute ausmacht: wir machen das als Freunde gemeinsam und unterstützen uns tatkräftig.

 

 

Auch die Organisatoren der Frankenmeute freuten sich über die vielen Reiter, da auch eine kleinere Jagd natürlich die gleiche organisatorische Sorgfalt und den gleichen Aufwand bedeutet. Wenn dann mehr Reiter eine Spende für die Hunde machen, dann ist das ein guter Lohn für die Mühe.

 

 

 

Bei bestem Wetter begab man sich unter der Feldführung von Klaus Eikermann auf die Jagdstrecke, die passend eher einfachen Anforderungen genügte. Wie immer konnten auf der letzten Schleppe zurück auf der Vielseitigkeitsstrecke des LLZ einige Sprünge genommen werden.

 

 

 

Die Hunde zeigten sich super eifrig, spurtreu und laut, ganz wie es sich für ein Debüt vor den neuen Jagdreitern gehörte und wie sie den guten Ruf des Packs Jagd um Jagd unter Beweis stellen.

 

 

 

Musikalisch umrahmt wurde die Jagd von den Trompes Franconiennes mit entsprechenden jagdlichen Signalen.

 

 

 

Der Dank der Reiter und der Frankenmeute geht an Klaus Eikermann und das Team vom LLZ, die diesen Lehrgang wiederum zu einem so wertvollen Erlebnis für alle machten. Die Frankenmeute bedankt sich auch ganz herzlich bei allen Landwirten und Gründstückseignern über deren Flächen geritten werden durfte.

 

 

 

Wir freuen uns darauf, viele von euch bei den Jagden der kommenden Saison wieder zu sehen.

 

 

 

Fotos: Gabi Kauffmann und Jürgen Kauffmann

 

Text: Reinula Böcker