Geschichte zum Anfassen in Zeitz

10.10.2015 - Zeitz (Sachsen-Anhalt)


Bereits zum 34. Mal lud der Reit- und Fahrverein  Zeitz/Bergisdorf zur Schleppjagd mit Hubertusmesse nach Zeitz. 

Es ist wirklich empfehlenswert, sich den Jagdverantwortlichen Anke und Wolfgang Ablass und dem Organisationsteam um Ernst Ebenhoch, dem 1. Vorsitzenden des Vereins, bereits am Freitag Abend vor der Jagd anzuschließen. Denn die Zeitzer nutzen "ihr" Schloss Moritzburg nicht nur als prachtvolle Kulisse für die Jagd, nein, hier wird Tradition und Geschichte gelebt. 

Man trifft sich im Schlossrestaurant unter alten Gewölbedecken, ehe es auf Entdeckungstour durch das Schloss geht. Letztes Jahr waren es die Versorgungsgänge und -schächte, dieses Jahr besichtigten wir mehrere Räumlichkeiten und Gemälde, die Teil einer Dauerausstellung sind. Unter der Führung eines Arztes, der zu Zeiten des höfischen Adels für die Gesundheit seiner Herren zuständig war, wurde die kleine Exkursion zu einem kurzweiligen und spannenden Erlebnis, das uns so manches Detail über die früheren Zeiten verriet. 

Der Jagdtag selbst, und auch das sollte sich keiner der Reiter entgehen lassen, beginnt wieder auf Schloss Moritzburg Zeitz, nämlich mit der Hubertusmesse. Im Dom St. Peter und Paul stand die Messe im Zeichen der Jag, ihrer Verantwortung und den Parallelen zur heutigen "Hatz" auf Konsum und Schnäppchen. Es gilt, einen Moment inne zu halten und sich seinem Tun bewusst zu werden.

Ein schöner Rahmen und eine passende Einstimmung auf die Schleppjagd. Wenn dann noch die Hörner des Parforcehorn-corps Diana Gera e.V. den Dom mit ihrem Klang ausfüllen, ist Gänsehaut garantiert. 

Nach der Präsentation der Hunde im Schlosshof und dem gemeinsamen Frühstück auf der Anlage des Reitvereins geht es hinaus in die Landschaft, auf zur Jagd.

Schon die erste Schleppe war an Beobachtungsmöglichkeiten eigentlich nicht mehr zu übertreffen, denn sie führte einmal rings um einen großen Acker herum, Schleppenende war dann in der Mitte des Ackers. Überhaupt bot die Strecke in Zeitz viele Möglichkeiten, die Hundearbeit fast über die ganze Schleppenlänge zu sehen. 

In einer unglaublichen Geschwindigkeit jagten unsere Hunde die Schleppen sauber aus, was in der wildreichen Gegend um Zeitz eine Höchstleistung für die Hunde bedeutet. Überall um unsere Schleppe herum liegen, teilweise ganz frisch gelegt, Trittsiegel am Boden. 

Begleitet von Kremserwägen mit zahlreichen Zuschauern fand die Jagdgesellschaft zum Cureé wieder zum Schloss Moritzburg zurück, um diesen schönen Jagdtag anschließend wieder beim Reitverein Zeitz/Bergisdorf bei Herzhaftem und Süßem ausklingen zu lassen. 

P.S.: der Weg von Franken nach Sachsen-Anhalt ist gar nicht so weit, die Anreise lohnt sich!