Zwei Meute Jagd in Schillingsfürst

„Was einmal gut war, darf gerne wiederholt werden“ freute sich Silvia „Mutsch“ Girg stellvertretend für die Hunting Family beim Stelldichein in der Albert-Zietz-Halle „und wenn dann noch so viele Freunde kommen um mit uns zu reiten macht es noch mehr Spaß die Jagdherrschaft ein weiteres Mal übernommen zu haben!“

 

Die Hunting Familiy besteht aus einem Zusammenschluss von jagdbegeisternden Freunden, die nicht nur während der Saison viel zusammen auf Jagden in ganz Deutschland unterwegs sind um dann nach dem Jagdtag noch ein oder zwei Urlaubstage „dran zuhängen“ und die Sehenswürdigkeiten der Region zu erkunden, nein diese Freundschaft geht noch viel weiter und so werden das ganze Jahr über gemeinsame Pferdeaktivitäten wie Kutschfahrten, Wanderritte und Orientierungsritte aber auch Ausflüge ohne Pferd unternommen.  

Und durch die Freundschaft der Jagdherren ebenfalls zur Vogelsbergmeute durften wir diese, wie im letzten Jahr, herzlich Willkommen heißen zur Zwei-Meute-Jagd auf Schloss Schillingsfürst.

Bereits der Weg vom Anhängerparkplatz in den Schlosshof ist für viele Reiter und Pferde etwas Besonderes. Gemeinsam machte sich das Jagdfeld auf den Weg durch Schillingsfürst vorbei an Kindergarten, Seniorenheim und Einzelhandel zum Aufstieg der „Steinerne Steige“ hoch, oben angekommen entlang an hohen, alten Lindenbäumen mit herrlichem Ausblick über die Stadt, rein in den wunderschön angelegten Schlossgarten mit seinen Greifvögel-Volieren um dann über die mächtige, hoch über den Schauplatz der Greifvogelvorführungen ragende, schmale, steinernen Brücke durch das eiserne Tor in den Schlosshof, gesäumt voller Schaulustiger, zu gelangen. 

Nach einer kurzweiligen Begrüßung des 1. Bürgermeisters Trzybinski und der Pferdesegnung durch Pfarrerin Schwalbe wurden die Beagles der Frankenmeute und Vogelsbergmeute im Schlosshof begrüßt und zu einem Pack zusammengeführt.

Wie wundervoll es ist, zu beobachten, wie die quirligen Beagles zweier unterschiedlicher Meuten sich doch schnell zusammenfinden und eine Einheit werden.

 

Nach einer emotionalen Ansprache des Präsidenten der Frankenmeute Dr. Armin Kirchdorfer über unser Privileg zusammen mit gleichgesinnten Menschen die Verbundenheit mit der Natur, den Hunden und Pferden zu genießen und dabei die Tradition unseres Sports des Schleppjagdreitens weiterleben zu lassen, in dieser schnelllebigen und von Technik gesteuerten Welt, ist etwas ganz Besonderes und Erhaltenswertes! 

Die erste Schleppe führte das Jagdfeld am Fuße des prächtigen Barockschloss entlang, ließ den ein oder anderen Jagdreiter während des Galopps ehrfürchtig aufblicken um den wunderschönen Anblick des mächtigen Gebäudes umringt vom dichten Schlosswald zu erhaschen bevor es über die „Sauerhut“ zur zweiten Schleppe ging. 

Hier war bereits höchste Konzentration der Reiter gefragt. Der Wiesenweg war gespickt mit Wendungen und einer Spitzkehre die, reiterliches Können und ein gut gerittenes Pferd abverlangten aber dann mit einem herrlich langgezogenen Galopp entlang des Waldes, den Klängen der Hörner und das Geläut der Hunde im Ohr, entlohnt wurden.

 

Die beiden folgenden Wiesenschleppen luden zum rhythmischen Galoppieren ein und die jagdlichen, wunderschön herbstlich dekorierten Sprünge konnten von den Reitern aus einem guten Tempo genommen werden. Hier zeigte sich mal wieder, wie schnell doch die kleinen, jagdeifrigen Beagles sein können und forderten von Run zu Run ihre beiden Schleppenleger zu schnellem und geschlossenem Reiten.  


Ein großes Dankeschön an die Landeigner, die uns auch in diesem Jahr wieder erlaubten, die Wiesen zu bereiten. Nach dem reichhaltigen Regen und die Wiesen saftig grün, auf den letzten Schnitt wartend, keine Selbstverständlichkeit! Herzlich vergelt´s Gott! 


Die abwechslungsreiche, zu bereitende Landschaft macht den Reiz dieser Jagd aus – so führte es von den herrlich weiten Wiesen, durch eine Anhöhe mit altem Obstbaumbestand hinein in einen schmalen Waldweg, bei dem es für die Equipage hieß - dran bleiben an den Hunden, damit diese bei den Abzweigungen nicht aus den Augen verloren werden, um dann einen herrlichen Galopp der Jagdgesellschaft auf einem wunderschön federnden Waldweg zu genießen. Der Run vor der Rast verlangte nochmal höchste Konzentration aller ab. Dieser führte zuerst am Waldrand entlang zum Fuße des Berges durch einen Obstgarten um dann über die „irischen Wälle“ hoch in Richtung der großen Eiche auf das Bergplateau führte, dabei getragen von einem Klangteppich aus Hundegeläut, Hufschlag und Bläsersignalen! Ein Augen- und Ohrenschmaus auch für die Zuschauer, die die Jagd begleiten, hoch über der Ortschaft Dombühl mit einem sagenhaften Rundumblick.

Nach kurzer Reitererfrischung warteten 3 nicht weniger abwechslungsreiche Schleppen zurück in Richtung Schillingsfürst zum Halali um dann nach einer Schrittstrecke beim feierlichen Curée, dem Dank an die Hunde beider Meuten, die einen sagenhaften Job machten, im Kardinalsgarten unweit des Schlosses gelangte. 

Wir danken der Hunting Family für ihre Jagdherrschaft, der Stadt Schillingsfürst, den Landwirten und den vielen helfenden Händen!

 

 

Text: Frankenmeute

Bilder: Doris Frank-Schneider